Irans Präsident appelliert für nationale Einigung in Afghanistan

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Irans Präsident Ebrahim Raisi fordert die Taliban zu einer nationalen Einigung auf. Er wolle auch das afghanische Volk seines Nachbarn weiterhin unterstützen.

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Irans Präsident Ebrahim Raisi bei einer Rede. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Irans Präsident Ebrahim Raisi richtet einen Appell zur Einigung an sein Nachbarland.
  • Der Truppenabzug der USA sei eine politische Chance für Frieden und Stabilität.
  • Zudem kündigte er an, das afghanische Volk weiterhin zu unterstützen.

Irans Präsident Ebrahim Raisi hat an die Taliban im Nachbarland Afghanistan appelliert, eine nationale Einigung anzustreben. Dies sei es, was Afghanistan in erster Linie für Frieden und Stabilität brauche, sagte Raisi am Montag.

Der Rückzug der USA sei eine Chance für alle politischen Gruppen, diese Einigung über interne Verhandlungen zu erreichen. «Als Nachbar und Bruder Afghanistans» werde der Iran das afghanische Volk auf diesem Weg weiterhin unterstützen. So Raisi laut Webportal des Präsidialamts.

Politiker stehen unterschiedlich zu Taliban

Im Iran gibt es Differenzen, wie die Regierung demnächst mit den militant-islamistischen Taliban umgehen soll. Einige politischen Kreise in Teheran sind der Auffassung, dass die Taliban sich verändert haben. Und nicht mehr die islamistische Bewegung der letzten Jahre seien und daher auch nicht mehr als Feind eingestuft werden sollten.

Andere jedoch sagen, dass die jüngsten Entwicklungen genau das Gegenteil bewiesen haben. Ausserdem bleibe der schiitische Iran für die sunnitischen Taliban-Extremisten stets ein religiöser Erzfeind.

Pakistan Afghanistan
Pakistanische Soldaten kontrollieren die Dokumente von Reisenden, die an einem Grenzübergang in Chaman die Grenze zu Afghanistan überqueren, Montag, 16. August 2021. - keystone

Aus Angst um die Sicherheit seiner Diplomaten hat Teheran deren Zahl in der Botschaft in Kabul auf ein Minimum reduziert. Im Iran wurde insbesondere eine Wiederholung des Massakers von 1998 befürchtet. Damals stürmten Taliban das iranische Konsulat in Masar-i-Scharif und töteten zehn Diplomaten sowie den Korrespondenten der staatliche Nachrichtenagentur IRNA.

Der Vorfall hatte damals fast zu einem militärischen Konflikt zwischen dem Iran und den Taliban geführt. Dieser konnte jedoch nach einer UN-Vermittlung verhindern werden. Der Iran sorgt sich auch, dass es erneut eine Flüchtlingswelle geben könnte.

Iran könnte erneut Flüchtlinge aufnehmen

Das Land hatte nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan 1979 Millionen afghanische Flüchtlinge einreisen lassen. Wegen der Corona-Pandemie und der Wirtschaftskrise gilt es laut Beobachtern als eher unwahrscheinlich, dass Teheran dies erneut erlauben wird.

An den drei Grenzübergängen im Nord- sowie Südosten des Landes wurden aber provisorische Pufferzonen eingerichtet. Diese sollen den afghanischen Flüchtlingen zumindest vorerst Schutz und Sicherheit bieten.

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