Israel: Polizeiminister gegen muslimischen Gebetsruf
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir will Lautsprecher für den muslimischen Gebetsruf beschlagnahmen.
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat die Polizei angewiesen, Lautsprecher zu beschlagnahmen, die für den Ruf zum muslimischen Gebet benutzt werden. Es gehe darum, «unangemessenen Lärm» zu unterbinden, der die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtige, schrieb Ben-Gvir auf einer Plattform. Zudem sollten Bussgelder bei Zuwiderhandlungen verhängt werden.
Die Massnahme, die Moscheen in Israel und Ost-Jerusalem betrifft, dürfte bei arabischen Israelis für grosse Verärgerung sorgen. Der oppositionelle arabische Abgeordnete Ahmed Tibi nannte Ben-Gvir einen «Brandstifter», wie eine Zeitung berichtete.
Muezzin ruft fünfmal am Tag zum Gebet
Der Muezzin ruft fünfmal am Tag zum Gebet. Vor allem den Ruf kurz vor Sonnenaufgang und den letzten in der Nacht empfinden nichtmuslimische Anwohner als Störung der Nachtruhe. Viele Moscheen in gemischt jüdisch-muslimischen Wohngebieten drehen die Lautsprecher bei diesen Gebetsrufen gegen 5.00 Uhr morgens und gegen 23.00 Uhr abends extra leise.
Israels Bevölkerung liegt bei etwa zehn Millionen. Knapp 1,8 Millionen von ihnen sind Araber muslimischen Glaubens.