Israel schiesst auf behinderten Palästinenser
Inmitten der Jerusalem-Krise hat die UNO Israel für die tödlichen Schüsse auf einen beinamputierten Palästinenser kritisiert. Er sei «wirklich geschockt» gewesen über die Tötung des Mannes, sagte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Rad al-Hussein, am Dienstag laut einer Mitteilung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die UNO hat Israel für die tödlichen Schüsse auf einen beinamputierten Palästinenser bei Unruhen am Rande des Gazastreifens kritisiert.
- Es sehe danach aus, dass der Palästinenser durch eine Kugel in den Kopf getötet worden sei, hiess es in der Mitteilung.
- Die israelische Armee hatte am Montag hingegen mitgeteilt, eine erste Untersuchung des Vorfalls habe kein Fehlverhalten seitens der Soldaten ergeben.
Der
beinamputierte 29-Jährige Palästinenser starb am Freitag bei Konfrontationen
zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. Diese brachen aus, nachdem die USA Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannten.
«Die
Fakten, die meine Mitarbeiter in Gaza soweit gesammelt haben, legen dringend
nahe, dass die Gewalt, die gegen Ibrahim Abu Thuraja angewandt wurde, überzogen
gewesen ist», sagte Seid Rad al-Hussein. Es sehe danach aus, dass Thuraja durch
eine Kugel in den Kopf getötet worden sei,
hiess es in der Mitteilung.
Der
Tod des Aktivisten löste bei Palästinensern grosse Empörung aus. Abu Thuraja
hatte nach Medienberichten während des Gaza-Kriegs 2008 beide Beine und ein
Auge verloren.
Die
israelische Armee hatte am Montag mitgeteilt, eine erste Untersuchung
des Vorfalls habe kein Fehlverhalten seitens der Soldaten ergeben. «Es wurde
nicht mit scharfer Munition auf Abu Thuraja geschossen», hiess es in einer
Stellungnahme.