Israelische Soldaten feuern Tränengas ab – Mann tot
Ein 48-jähriger Mann ist nach einem israelischen Tränengas-Einsatz gestorben.

Ein Mann soll palästinensischen Angaben zufolge infolge eines israelischen Tränengas-Einsatzes im Norden des Westjordanlands ums Leben gekommen sein. Der 48-Jährige sei erstickt, nachdem er von israelischen Soldaten eingesetztes Tränengas eingeatmet habe, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Israelische Siedler hatten nach Angaben seiner Familie zuvor den Hof des Mannes in Brand gesteckt. Der Palästinenser sei dann gekommen, um das Feuer zu löschen. Soldaten sollen nach Darstellung seiner Angehörigen daraufhin Tränengas gegen den Mann eingesetzt haben.
Siedlerüberfall und unklare Umstände
Das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte lediglich, israelische Einsatzkräfte hätten Tränengas abgefeuert, die Behörde liess aber offen, gegen wen es eingesetzt wurde.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, israelische Einsatzkräfte hätten Dutzende Siedler während eines Überfalls auf den Ort Sindschil begleitet, der zwischen Ramallah und Nablus liegt.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Verschärfung der Lage im Westjordanland
Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 900 Palästinenser getötet.
Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.