Tod eines israelischen Arabers erhitzt die Gemüter inmitten der angespannten Lage im Westjordanland.
Eine Stadt im Westjordanland.
Eine Stadt im Westjordanland. (Archivbild) - keystone

Ein israelischer Araber ist nach Medienberichten erschossen worden, nachdem israelische Siedler in eine palästinensische Ortschaft im Süden des Westjordanlands eingedrungen waren. Es gab widersprüchliche Berichte über den genauen Hergang des tödlichen Vorfalls. Palästinensische Medien berichteten, der etwa 40-Jährige sei von Siedlern erschossen worden.

Laut israelischen Medien waren es dagegen Soldaten, die die Schüsse abgegeben haben sollen. Vier Palästinenser wurden den Angaben zufolge verletzt. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, die Siedler seien nach Vorwürfen, Palästinenser hätten «israelische Fahrzeuge» in der Region mit Steinen beworfen, in die Ortschaft südlich von Bethlehem eingedrungen.

Nach anderen Berichten seien dagegen zuerst Steine von Siedlern auf «palästinensische Fahrzeuge» geworfen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man untersuche den Vorfall, der sich am Montagabend ereignet hat.

Verschärftes Klima seit dem Gaza-Krieg

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 620 Palästinenser getötet.

Auch Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser nahm in dem Zeitraum zu. Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700 000 israelische Siedler.

Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

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