Israels neuer Aussenminister sieht sein Land im «Dritten Weltkrieg»

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Israel,

Der neue israelische Aussenminister Israel Katz sieht sein Land «mitten in einem Dritten Weltkrieg» gegen den Iran.

Israel Katz
Israel Katz warnt vor Ausschreitungen. - Keystone

«Dieser Feind erinnert an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen, die Hamas zu stürzen», sagte Katz am Dienstag bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Eli Cohen, wie die israelische Nachrichtenseite ynet und die Zeitung «Times of Israel» berichteten. Unterdessen berichtete das palästinensische Bildungsministerium von bisher mehr als 4000 im Gazastreifen getöteten Schülern. Die Zahl der bei israelischen Angriffen auf die islamistische Hamas getöteten Bewohner des Gazastreifens steigt nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde derweil auf mehr 22'000.

Der Krieg in Gaza dauert mittlerweile fast drei Monate an. Auslöser war die grausame Terrorattacke der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober.

Sie ermordeten mehr als 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Ziel ist die völlige Zerstörung der Hamas. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet und der hohen Zahl ziviler Opfer geriet Israel zuletzt international immer mehr in die Kritik.

Katz: Stehen an vorderster Front für ganze Welt

«Dies ist der Dritte Weltkrieg mit den heutigen Möglichkeiten, und wir stehen an vorderster Front für die ganze Welt», sagte Katz weiter. Irans Staatsführung hatte den Grossangriff der Hamas gelobt, eine direkte Verwicklung aber entschieden zurückgewiesen. Seit der Revolution von 1979 ist Israel der erklärte Erzfeind der Islamischen Republik.

Teheran hat seit den Neunzigerjahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen. Der Iran unterhält auch gute Beziehungen zur Hamas. Selten war der Konflikt zwischen den verfeindeten Ländern so angespannt wie derzeit.

Laut Hamas-Behörde schon mehr als 22'000 Tote im Gazastreifen

Israel wirft Teheran vor, heimlich den Bau von Nuklearwaffen anzustreben und sieht sich dadurch in seiner Existenz bedroht. Der Iran beteuert, sein Nuklearprogramm nur für zivile Zwecke zu nutzen.

Die Zahl der bei israelischen Angriffen auf die islamistische Hamas getöteten Bewohner des Gazastreifens ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22 185 gestiegen. Weitere 57 035 Menschen seien seit Kriegsbeginn verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag weiter mit. Es handele sich überwiegend um Zivilisten. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.

Schüler im Gazastreifen
Ein palästinensisches Mädchen schreibt an eine Tafel. Wegen des Gaza-Krieges mangelt es im Gazastreifen an Bildungsmitteln. Foto: Mohammed Talatene/dpa - sda - Keystone/dpa/Mohammed Talatene

Nach Angaben des palästinensischen Bildungsministeriums mit Sitz in Ramallah sind seit Kriegsbeginn mindestens 4119 Schülerinnen und Schüler im Gazastreifen getötet worden. Darüber hinaus seien im Gazastreifen 221 Lehrerinnen und Lehrer sowie Verwaltungsbeamte getötet worden, teilte das Ministerium laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag mit. Demnach wurden 278 öffentliche und 65 UN-Schulen bei Angriffen beschädigt oder zerstört.

UN-Einrichtungen dienen nach Angaben der Vereinten Nationen 1,4 Millionen der insgesamt 1,9 Millionen Binnenflüchtlinge im Gazastreifen als Notunterkunft. Es gab immer wieder Berichte über Tote und Verletzte bei israelischen Angriffen auf Schulgebäude. Die israelische Armee wirft der islamistischen Hamas vor, Schulen, Moscheen und Krankenhäuser im Gazastreifen systematisch für militärische Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück.

Türkei: Israelischer Geheimdienst plante Aktionen im Land

Die Türkei hat dem israelischen Geheimdienst Mossad vorgeworfen, Aktionen gegen in der Türkei registrierte Ausländer geplant zu haben. In dem Zusammenhang seien 33 Personen gefasst worden, teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya auf X (ehemals Twitter) mit. Ob die Verdächtigen verhaftet oder festgenommen wurden, war nicht klar. Aus Israel gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Israel Anfang Dezember im Falle einer Verfolgung von Mitgliedern der islamistischen Hamas in seinem Land gedroht. Die Türkei attackiert Israel verbal immer wieder scharf für das Vorgehen im Gaza-Krieg. Die türkische Regierung unterhält ihrerseits Verbindungen zur Hamas, es sollen sich auch Funktionäre im Land aufhalten. Die Hamas gilt in Europa und den USA als Terrororganisation, in der Türkei nicht.

Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an – Luftalarm im Norden

Unterdessen griff das israelische Militär nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Libanon erneut Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah an. Wie die israelische Armee am Dienstag mitteilte, wurden Ziele in der Gegend der südlibanesischen Stadt Jarun unter Feuer genommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Einheiten bei dem nordisraelischen Dorf Sarit beschossen. Im Norden Israels gab es am Dienstagvormittag erneut Luftalarm.

Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze war zunächst nichts bekannt. Im Libanon starben nach Angaben der Hisbollah bislang 140 ihrer Kämpfer. Der libanesische Zivilschutz zählte weitere mindestens zwölf Todesopfer unter Zivilisten. In Israel wurden neun Soldaten und zwei Zivilisten durch Beschuss aus dem Libanon getötet.

USS Gerald R. Ford
Die USS Gerald R. Ford, Flugzeugträger der USA wurde zurückgezogen. - sda - Keystone/NTB Scanpix/AP/Javad Parsa

Nach einem knapp dreimonatigen Sondereinsatz im östlichen Mittelmeer ziehen die USA den Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» wieder ab. Das Schiff und der dazugehörige Verband würden in den kommenden Tagen in ihren Heimathafen in Norfolk im Bundesstaat Virginia zurückkehren, um sich auf künftige Einsätze vorzubereiten, teilte die US-Marine am Montag (Ortszeit) mit.

Das US-Militär werde aber im Mittelmeerraum und im gesamten Nahen Osten umfangreiche Kapazitäten beibehalten. Dazu gehörten etwa der Flugzeugträger «USS Dwight D. Eisenhower», der zur Abschreckung in den Persischen Golf entsandt worden war.

Proiranische Milizen greifen US-Ziele im Irak und Syrien an

Proiranische Milizen griffen erneut Ziele des US-Militärs im Irak und in Syrien an. Der «Islamische Widerstand im Irak» reklamierte am Dienstag unter anderem einen Drohnenangriff auf US-Truppen in der Nähe des Flughafens in Erbil im Nordirak für sich.

Laut der Generaldirektion für Terrorismusbekämpfung im Irak wurde die Drohne abgeschossen. Örtlichen Medien zufolge soll es bereits der dritte Angriff auf US-Kräfte in Erbil seit Samstag gewesen sein. Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben proiranische Milizen verstärkt US-Stützpunkte im Irak und in Syrien angegriffen.

Kommentare

User #2729 (nicht angemeldet)

Und alle (Ukraine & Israel) kämpfen für uns.Tssss.

User #2983 (nicht angemeldet)

Was soll diese P S y c h o S h o w der Eliten?

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