Nach dem Rückzug Italiens aus Chinas Prestigeobjekt der «Neuen Seidenstrasse» sucht Premierministerin Giorgia Meloni den Dialog.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist vom Projekt für eine «Neue Seidenstrasse» offenbar nicht mehr überzeugt.
Nach Italiens Rückzug aus der «Neuen Seidenstrasse» bemüht sich Premierministerin Meloni um Entspannung. (Archivbild) - Roberto Monaldo/LaPresse/AP/dpa

Nach Verstimmung über den Rückzug Italiens aus Chinas Prestigeobjekt einer «Neuen Seidenstrasse» bemüht sich Italiens Premierministerin Giorgia Meloni um eine Entspannung in den Beziehungen.

«Es gibt eine wachsende Unsicherheit auf internationaler Ebene, und ich denke, China ist zwangsläufig ein sehr wichtiger Gesprächspartner bei all diesen Dynamiken», sagte Meloni bei einem Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

«Wir müssen von unseren jeweiligen Standpunkten aus gemeinsam darüber nachdenken, wie man Stabilität, Frieden und Freihandel sichern kann.» Der chinesische Präsident sagte, dass China Investitionen italienischer Unternehmen begrüsse. Auch sei China bereit, mehr hochwertige italienische Produkte zu importieren.

Italien verlässt chinesisches Seidenstrassenprojekt

Die Beziehungen zwischen Italien und China waren zuletzt von Unstimmigkeiten geprägt. Im Dezember informierte Meloni die chinesische Seite über den Ausstieg ihres Landes aus dem Seidenstrassenprojekt mit Milliardeninvestitionen in Infrastrukturvorhaben weltweit.

Zuvor gehörte Italien seit 2019 als einziges Land der Siebenergruppe grosser demokratischer Wirtschaftsmächte (G7) zu den Mitgliedern des chinesischen Infrastrukturprojekts. Die Entscheidung wurde von der früheren Regierung in Rom getroffen, an der Meloni nicht beteiligt war. Als Grund für Italiens Ausstieg gilt, dass sich die mit der Mitgliedschaft verknüpften wirtschaftlichen Hoffnungen nicht erfüllt hatten.

Meloni fördert wirtschaftliche Kooperation mit China

In China suchte Meloni auch wieder wirtschaftliche Nähe. Bereits am Sonntag hatte sie gemeinsam mit dem chinesischen Premier Li Qiang einen Drei-Jahres-Aktionsplan zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit unterschrieben. Ziel sei es, «bereits geleistete Arbeit zu verstärken, aber auch neue Formen der Zusammenarbeit zu erkunden und zugleich ein Gleichgewicht der Handelsbeziehungen zu schaffen», so Meloni beim Treffen mit Xi.

Bei einem Wirtschaftsforum in Peking am Sonntag kritisierte die Regierungschefin das Ungleichgewicht bei den Investitionen. Die chinesischen Investitionen in Italien machten demnach etwa ein Drittel der italienischen Investitionen in China aus. Sie würde gerne sehen, dass sich diese Kluft verringert.

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