Der Nordkorea-Gipfel erinnert an die Skandal-Komödie «The Interview». Im Film hält Kim Jong Un ein Gespräch zum Fremdschämen. Wird sein Alptraum jetzt Realität?
James Franco (links) in der Rolle des Amerikaners: Im Film werden Kim Jong Un (dargestellt von Randall Park) und er zunächst dicke Freunde. Ob das zwischen Kim und Donald auch passiert?
James Franco (links) in der Rolle des Amerikaners: Im Film werden Kim Jong Un (dargestellt von Randall Park) und er zunächst dicke Freunde. Ob das zwischen Kim und Donald auch passiert? - Youtube/MovieClipper

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gipfeltreffen von Trump und Kim Jong Un erinnert an den Film «The Interview».
  • Im Film parodierten das Duo James Franco und Seth Rogen den nordkoreanischen Diktator.
  • Damals löste er fast einen Krieg aus, heute könnte dasselbe Szenario Frieden stiften.
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Kim Jong Un hasst den Film. Ein «Akt des Krieges», nannte er ihn. Tatsächlich hat James Francos und Seth Rogans Humor-Streifen «The Interview» (2014) fast einen Krieg zwischen den USA und Nordkorea ausgelöst. Der Plot: Ein sensationsgeiler TV-Entertainer aus dem Bilderbuch, der kein seriöses Interview auf die Beine kriegt, trifft sich mit Nordkoreas Machthaber zu einem TV-Gespräch.

Entscheiden Sie selbst, was peinlicher ist: Der Text, den das koreanische Kind im Film singt oder Donald Trumps Tweets?

Der Film zieht Kim Jong Un ins Lächerliche. Nordkoreas Reaktion nach dem Release: Ein Hacker-Angriff auf Sony. Der Gegenschlag der USA: Sanktionen. Der Film hat die Möglichkeit auf einen vernünftigen Dialog der beiden Länder ins Reich der Mythen verdammt.

Kim aufs Korn genommen: James Franco und Seth Rogen erlaubten sich einige Spässe mit dem Diktatoren. So zum Beispiel, dass dieser gerne Katy Perry singt und Margaritas schlürft.

Jetzt, vier Jahre später, ist beides Realität: Nordkorea und USA reden auf oberster Stufe und Kims Gesprächspartner ist ein (ehemaliger) amerikanischer TV-Entertainer. Bemerkenswert ähnlich wie in der Klamauk-Komödie.

Vom kindlichen Gezicke zur Freundlichkeit

Zum Anfang des Films verdeutlicht uns ein Lied die nordkoreanisch-amerikanische Beziehung. Ein kleines Mädchen singt: «Sie sind arrogant und dick, dumm und böse». Das ist keine Beschreibung von Trump. Zufälligerweise sagte Trump 2017 fast dasselbe. Er beschreibt Kim mit «klein und dick». Später tauft Trump ihn auf Twitter den «kleinen Raketen-Mann». Wie im Film glätten sich die Wogen, nachdem ein Termin für ein Treffen feststeht. Nun schmückt man sich gegenseitig mit Komplimenten. Im Film schenkt Kim seinem Besuch sogar ein Hündchen.

Trump ist für die Medien wie Dave Skylark: Eine sprücheklopfende Witzfigur

Dass Trump zufälligerweise auch noch der Ex-Star einer TV-Show ist, macht den Vergleich perfekt. Dave Skylark – der Name des TV-Deppen im Film – gelingt mit dem Interview ein historischer Durchbruch: Nordkorea wird von seinem Diktator befreit. Ähnlich bahnbrechende Hoffnungen werden in Trump gesteckt. Den Tod Kim Jong Uns mal ausgenommen, könnte das Ende von «The Interview» tatsächlich Wirklichkeit werden.

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