Japan: Oppositionschef gibt Affäre zu – Regierungskrise verschärft
Das Wichtigste in Kürze
- Yuichuto Tamaki galt als Spitzenkandidat für die Wahl zum japanischen Premierminister.
- Doch nun wurde bekannt: Der japanische Oppositionspolitiker hatte eine Affäre.
- Der aussereheliche Seitensprung könnte ihn seine Karriere kosten.
In der japanischen Regierung brodelt es gewaltig: Die Koalition von Premierminister Shigeru Ishiba hat nach mehreren Skandalen in den letzten Monaten die Mehrheit im Parlament verloren. Eine Neuwahl des Staatsoberhauptes ist nicht ausgeschlossen.
Für den Oppositionschef Yuichiro Tamaki war der rote Teppich bereits ausgelegt – er galt als Spitzenkandidat für das Amt. Doch das kann sich der 55-Jährige nun ziemlich sicher abschminken, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.
Gerüchte über Seitensprung sind «grundsätzlich wahr»
Eine japanische Zeitung deckte nämlich auf, dass der verheiratete Tamaki eine Affäre mit einem 39-jährigen Modell hatte. In der sonst so anständigen japanischen Kultur ist das ein fast unverzeihbarer Skandal.
«Die Fakten sind grundsätzlich wahr», gab der Oppositionspolitiker bei einer extra einberufenen Pressekonferenz zu. Er entschuldige sich für «den entstandenen Ärger».
Selbst seine Frau habe ihm gesagt: «Du kannst das Land nicht schützen, wenn du nicht die Person schützen kannst, die dir am nächsten steht.»
Würdest du einem Politiker eine aussereheliche Affäre verzeihen?
Dementsprechend müsse er selbst überlegen, ob er dem Amt des Premierministers überhaupt gewachsen sei. «Ich werde über mein Handeln nachdenken und mein Bestes tun, um im besten Interesse des Landes zu arbeiten und Politik zu machen», so Tamaki.
Parlament entscheidet heute über Zukunft von Permierminister Ishiba
Ob er als Vorsitzender der Demokratischen Partei für das Volk (DPP) zurücktreten soll, überlässt Tamaki seinen Parteimitgliedern.
Der Skandal kommt für den Oppositionschef zum undenkbar schlechtesten Zeitpunkt: Am heutigen Montag entscheidet das japanische Parlament, ob Shigeru Ishiba weiterhin Premierminister bleiben soll.