Journalisten in Myanmar legen Berufung gegen Verurteilung ein

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Myanmar,

Zwei Journalisten kämpften für die in Myanmar unterdrückte Minderheit der Rohingya: sie wurden sieben Jahren verurteilt. Sie kündigten ihre Berufung an.

Die beiden Journalisten Kyaw Soe Oo (l.) und Wa Lone (r.) werden von der Polizei Myanmars in Handschellen zum Gericht in Yangon geführt.
Die beiden Journalisten Kyaw Soe Oo (l.) und Wa Lone (r.) wollen in ihrer Berufung geltend machen, sie seien von der Polizei in eine Falle gelockt worden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang September wurden zwei Journalisten in Myanmar zu sieben Jahren Haft verurteilt.
  • Jetzt gehen sie in Berufung.

Die beiden in Myanmar inhaftierten Reuters-Journalisten gehen nach ihrer Verurteilung zu sieben Jahren Haft in Berufung. Zur Begründung erklärte die Nachrichtenagentur am Montag, das Urteil sei «falsch». Die Polizei habe den beiden Reportern eine Falle gestellt, «überzeugende Beweise» dafür habe das Gericht aber ignoriert. Die von der Staatsanwaltschaft vorgebrachten Beweise reichten für eine Verurteilung nicht aus.

Die beiden Reuters-Mitarbeiter, der 32-jährige Wa Lone und der 28-jährige Kyaw Soe Oo, waren Anfang September zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten über die Tötung von zehn Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit berichtet. Basierend auf einem Gesetz aus der Kolonialzeit wurden sie für schuldig befunden, «Staatsgeheimnisse» verraten zu haben.

Polizisten stellten ihnen eine Falle

Nach Angaben eines Polizisten, der in einer Voranhörung aussagte, waren die beiden in eine Falle der Sicherheitsbehörden getappt. Der Polizeizeuge belastete einen Vorgesetzten. Dieser habe die Übergabe geheimer Dokumente an die Journalisten angeordnet, um sie anschliessend festnehmen zu lassen.

International wurde das Urteil scharf kritisiert. Myanmars De-facto-Regierungschefin, die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, verteidigte das Urteil.

Die muslimische Minderheit der Rohingya wird im ehemaligen Birma seit Jahrzehnten unterdrückt und verfolgt. Die Lage eskalierte im August vergangenen Jahres, nachdem Rohingya-Rebellen bei Angriffen mehrere Grenzwächter töteten. Das Militär in dem mehrheitlich buddhistischen Land reagierte mit brutaler Gegengewalt - fast 700.000 Menschen flohen ins Nachbarland Bangladesch. UN-Ermittler sprechen von Völkermord.

mid/cp

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