Japans Kaiser Akihito ist bei seinen Untertanen beliebt. Doch der gesundheitlich angeschlagene Monarch will abdanken. Längere Zeit gab es Spekulationen über den Termin, jetzt hat der Hofrat entschieden. Für das asiatische Inselreich beginnt 2019 eine neue Zeitrechnung.
Kaiser Akihito und seine Gattin Kaiserin Michiko.
Kaiser Akihito und seine Gattin Kaiserin Michiko. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der japanische Kaiser Akihito (83) wird 2019 abtreten.
  • Er und seine Gattin Kaiserin Michiko sind im Volk sehr beliebt.
  • Sein Sohn Kronprinz Naruhito (57) wird den Thron besteigen
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Japans Kaiser Akihito wird am 30. April 2019 abdanken und damit als erster Monarch seit rund 200 Jahren noch zu Lebzeiten seinem Nachfolger weichen. Auf diesen Termin einigte sich der kaiserliche Haushofrat am Freitag, wie Ministerpräsident Shinzo Abe bekanntgab. Damit endet die Regentschaft des Kaisers, die den Namen Heisei («Frieden schaffen») trägt.

Sohn wird den Thron besteigen

Am 1. Mai 2019 wird dann sein ältester Sohn, Kronprinz Naruhito (57), den Chrysanthementhron besteigen und so eine neue Ära für das Land einläuten. Die japanische Zeitrechnung, die bis heute im Alltag des Landes gebräuchlich ist, richtet sich nach der Amtszeit des Monarchen. Akihitos Abdankung erfolgt demnach im Jahr «Heisei 31».

Gesundheitliche Gründe

Der Monarch, der am 23. Dezember 84 Jahre alt wird, hatte im Sommer vergangenen Jahres in einer seltenen Video-Botschaft deutlich zu erkennen gegeben, angesichts seiner nachlassenden Kräfte abdanken zu wollen.
Mit dem 1. Mai 2019 wird erstmals in Japans moderner Geschichte ein geplanter Ärawechsel erfolgen. Denn bislang war es üblich, dass noch am Todestag eines Kaisers die neue Äradevise (gengo) verkündet werden musste. Zuletzt geschah dies am 7. Januar 1989, nachdem Akihitos Vater, Kaiser Hirohito, nach 63-jähriger Amtszeit gestorben war.

Pazifistisch und nahbar

Akihito gilt als ein überzeugter Verfechter der pazifistischen Verfassung und ist so nahbar wie kein anderer Kaiser vor ihm. Gemeinsam mit seiner Gemahlin, Kaiserin Michiko, setzt er sich unermüdlich für die Menschen ein, macht Opfern von Naturkatastrophen Mut, besucht Altenheime und Einrichtungen für Behinderte. Auch auf internationalen Reisen präsentiert sich Akihito als ein würdevolles Symbol seines Landes. Und das trotz angeschlagener Gesundheit.

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