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Kämpfer nehmen Labor im Sudan ein – WHO alarmiert

Aglaja Bohm
Aglaja Bohm

Sudan,

Die Kämpfe im Sudan halten an. Die paramilitärischen Streitkräfte haben ein Labor übernommen – die Weltgesundheitsorganisation zeigt sich alarmiert.

Sudan
Seit Tagen tobt im Sudan massive Gewalt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die paramilitärische Gruppe RSF hat im Sudan ein medizinisches Labor übernommen.
  • Jetzt warnt die WHO vor einem massiven biologischen Risiko.
  • In dem Labor werden Proben diverser Krankheiten aufbewahrt.

Im Sudan sind Kämpfe zwischen dem Militär und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces RSF ausgebrochen. Das Land versinkt in der Gewalt, während ausländische Behörden versuchen, ihre Staatsbürger zu evakuieren.

Jetzt schlägt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm: Sudanesische Kämpfer haben das Nationale Gesundheitslabor in der Hauptstadt Khartum unter ihre Kontrolle gebracht. Die WHO kritisiert, dass medizinische Techniker keinen Zugang mehr zu der Einrichtung haben.

«Enormes biologisches Risiko»

Gegenüber CNN erklärt eine hochrangige medizinische Quelle: Im von RSF-Kräften übernommenen Labor befinden sich Proben von Krankheiten und anderes Material.

Nima Saeed Abid, der WHO-Vertreter im Sudan, bezeichnet die Situation als extrem gefährlich. In dem Labor befänden sich Polioisolate, Masernisolate und Choleraisolate.

«Die Besetzung des zentralen Gesundheitslabors in Khartum durch eine der kämpfenden Parteien birgt ein enormes biologisches Risiko.»

Problematisch ist laut der WHO nicht nur, dass ausgebildetem Personal der Zugang zum Labor verweigert wird. Sondern auch Stromausfälle sorgen für Schwierigkeiten.

Konfrontation vor Ort würde Labor in «Keimbombe» verwandeln

Es sei «nicht möglich ist, die biologischen Materialien, die im Labor für medizinische Zwecke gelagert werden, ordnungsgemäss zu verwalten». Ebenso besteht laut dem Generaldirektor des Labors die Gefahr, dass die erschöpften Bestände an Blutbeuteln verderben.

Die Quelle fordert gegenüber CNN eine schnelle internationale Intervention. Die Gefahr liege «im Ausbruch einer bewaffneten Konfrontation im Labor, da dies das Labor in eine Keimbombe verwandeln würde». Die Elektrizität müsse wiederhergestellt und das Labor vor einer bewaffneten Konfrontation geschützt werden.

Verfolgen Sie die Geschehnisse im Sudan?

Seit Ausbruch der Gewalt sind im Sudan mindestens 459 gestorben, 4072 erlitten Verletzungen. Eine vereinbarte 72-stündige Waffenruhe wurde nicht eingehalten.

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