Kenia verbietet Einwegplastik in Naturschutzgebieten
In Kenia ist das Mitführen von Einwegplastik in Naturschutzgebieten ab sofort nicht mehr erlaubt.

Das Wichtigste in Kürze
- Umweltschützer begrüssen Massnahme im Kampf gegen Plastikverschmutzung.
Anlässlich des Weltumwelttages am Freitag trat eine Anordnung von Tourismusminister Najib Balala in Kraft, mit der unter anderem Kunststoff-Wasserflaschen und Strohhalme in Nationalparks, Wäldern, an Stränden und weiteren geschützten Gebieten in Kenia verboten werden. Die Regierung in Nairobi hatte den Schritt bereits vor einem Jahr angekündigt.
Kenia verfolgt eine der ehrgeizigsten Anti-Plastik-Kampagnen der Welt. Vor drei Jahren hatte die Regierung in Nairobi bereits ein weltweit beachtetes striktes Verbot von Plastiktüten erlassen.
«Dieses Verbot ist eine weitere Premiere im Kampf gegen die Plastikkatastrophe, vor der Kenia und die Welt stehen, und wir hoffen, dass sie vergleichbare politische Entscheidungen und Handlungen in ganz Ostafrika beschleunigt», erklärte Balala zu dem neuen Einwegplastik-Verbot am Freitag.
Umweltschützer begrüssten die Regelung. «Wir haben die katastrophalen Auswirkungen von Einwegplastik auf unsere Ökosysteme und Gemeinden gesehen», sagte der bekannte Umweltschützer Dipesh Pabari. Während der Corona-Pandemie sei zudem deutlich geworden, «was passiert, wenn wir unseren Planeten zerstören - dass wir nämlich das System zerstören, das menschliches Leben ermöglicht».
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) lobte, mit dem Einwegplastik-Verbot in Nationalparks und Naturschutzgebieten, stelle «Kenia erneut sein Engagement im Einsatz gegen die globale Plage der Plastikverschmutzung unter Beweis». Laut einer Unep-Schätzung wurden seit den frühen 50er Jahren mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert, rund 60 Prozent davon landeten seither auf Mülldeponien oder in der Umwelt.