Klinikleiter: Drei Babys in Gaza an Unterkühlung gestorben
Hunderttausende von Palästinensern leben in dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen in notdürftigen Zelten, während ein Wiederaufbau in weiter Ferne erscheint. Eine Kältewelle hat tragische Folgen.
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Mindestens drei palästinensische Säuglinge sind nach Angaben eines Klinikleiters im Gazastreifen während einer Kältewelle an Unterkühlung gestorben. Said Saleh, Chef des Spitals Asdika al-Marid in Gaza, erklärte, die Babys seien innerhalb der letzten Stunden gestorben. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde äusserte sich zunächst nicht dazu.
Seit mehr als einem Monat herrscht im Gazastreifen eine Waffenruhe. Hunderttausende Palästinenser haben aber durch die mehr als 15 Monate andauernden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas ihr Zuhause verloren. Ihre Zelte aus Plastikfolien bieten nach UN-Angaben kaum Schutz gegen Kälte, Sturm und Regen.
Temperaturen ungewöhnlich niedrig
Ein Wiederaufbau des Gazastreifens kann nach Auffassung Israels aber erst beginnen, wenn alle israelischen Geiseln freigelassen sind und die Hamas dort nicht mehr herrscht.
Die Temperaturen in der Region sind gegenwärtig ungewöhnlich niedrig und fallen nachts auf nur wenige Grad Celsius über dem Gefrierpunkt. Babys sind in solchen Situationen besonders gefährdet, weil sie ihre Körpertemperatur noch nicht selbstständig regulieren können.