Kolumbien liefert erstmals Mitglieder von ELN-Guerilla in die USA aus
Die USA, insbesondere Florida und Texas, haben nach ihnen wegen Drogenhandel gefahndet. Nun liefert Kolumbien zum ersten Mal zwei ELN-Mitglieder in die USA aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Kolumbien hat zwei ELN-Mitglieder an die USA ausgeliefert.
- Den beiden wird Drogenhandel im grossen Stil vorgeworfen.
- Die ELN operiert seit Jahren in Kolumbien und terrorisiert die Bevölkerung.
Kolumbien hat erstmals Mitglieder der Guerillaorganisation ELN an die USA ausgeliefert. «Es handelt sich dabei um Henry Trigos Celón und Yamit Picón Rodríguez alias »Chonta«», schrieb das kolumbianische Justizministerium auf Twitter.
Texas und Florida fahndeten nach ihnen
Demnach wurde ausser Trigos und Picón auch Alexander Montoya Úsuga, ein ehemaliges Mitglied der demobilisierten paramilitärischen Einheiten Kolumbiens, ausgeliefert.
Sie würden von der Justiz in Texas und Florida gesucht, um sich für Drogenhandel zu verantworten. Weitere Mitglieder der ELN sollen ausgeliefert werden. Kolumbiens Präsident wies zudem auf den Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in Kolumbien, für den die Regierung die ELN verantwortlich machte.
Sicherheitslage hat sich verbessert
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Es gab mehr als 220 000 Tote und Millionen Binnenvertriebene. Die grösste Rebellengruppe Farc schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung und legte die Waffen nieder. Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert.
Aber der Frieden ist brüchig: Die kleinere Guerillagruppe ELN ist noch immer aktiv. Die AUC (Autodefensas Unidas de Colombia) verbreiteten bis zu ihrer Demobilisierung 2006 Angst und Schrecken in dem südamerikanischen Land. Sie bekämpften nicht nur die linke Guerilla und mischten im Drogenhandel mit, sondern terrorisierten auch die verarmte Landbevölkerung.