Kolumbien wählt neuen Präsidenten

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Kolumbien,

International wurde der Friedensvertrag mit den Rebellen bejubelt, doch in dem südamerikanischen Land ist er umstritten. Es wird vom künftigen Staatschef abhängen, ob Kolumbien die Friedensdividende einstreichen kann oder ob die Gewalt wieder aufflammt.

Blick auf ein Wahllokal. Bei der Präsidentenwahl in Kolumbien geht es auch um die Zukunft des historischen Friedensabkommens mit der linken Guerillabewegung Farc.
Blick auf ein Wahllokal. Bei der Präsidentenwahl in Kolumbien geht es auch um die Zukunft des historischen Friedensabkommens mit der linken Guerillabewegung Farc. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kolumbianer haben am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt.
  • Zur Abstimmung stand auch die Zukunft des historischen Friedensabkommen mit der linken Guerillaorganisation Farc.

Die Kolumbianer haben am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Zur Abstimmung stand auch die Zukunft des historischen Friedensabkommen mit der linken Guerillaorganisation Farc, das in dem südamerikanischen Land umstritten ist. Der Favorit in den Umfragen, Iván Duque von der rechtsgerichteten Partei Centro Democrático, will den international umjubelten Vertrag in wesentlichen Punkten abändern – und könnte die Ex-Rebellen damit zurück in den Untergrund treiben. Sein stärkster Konkurrent Gustavo Petro aus dem linken Lager hingegen will das Abkommen bewahren.

«Heute ist ein besonderen Tag für Kolumbien und für unsere Demokratie», sagte der scheidende Staatschef und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos nach der Stimmabgabe. «Wir wollen, dass das die sichersten Wahlen werden. Bis jetzt musste kein einziges Wahllokal aus Sicherheitsgründen verlegt werden. Das ist seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen.»

Die Abstimmung war die erste Präsidentenwahl seit dem historischen Friedensabkommen mir den Farc im Herbst 2016. In dem über 50 Jahre andauernden Konflikt waren über 220 000 Menschen ums Leben gekommen und Millionen vertrieben worden. Die Farc haben nun die Waffen niedergelegt und wollen künftig als politische Partei für ihre Ziele eintreten.

Zwar hat die Gewalt in Kolumbien seit dem Friedensvertrag deutlich nachgelassen, trotzdem sind viele Menschen mit dem Abkommen unzufrieden. Nach dem Geschmack der Rechten hat der Staat den Rebellen zu viele Zugeständnisse gemacht, nach Ansicht der Linken erfüllt die Regierung ihre Zusagen nicht.

Im ersten Wahlgang am Sonntag dürfte sich keiner der Kandidaten mit über 50 Prozent der Stimmen durchsetzen. Die Stichwahl zwischen den beiden stärksten Bewerbern ist für den 17. Juni angesetzt.

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