Korallensterben: Rettung ist in Sicht
Das Wichtigste in Kürze
- Durch den Klimawandel werden die Ozeane immer wärmer – weltweit sterben deshalb die Korallen.
- Nun zeigt sich, dass Korallen warme Temperaturen besser aushalten, wenn man sie von räuberischen Schnecken befreit.
- Indem Umweltschützer vor Ort Schnecken absammeln und vernichten, könnten sie das Korallensterben bekämpfen.
Korallenriffe sind prächtig und locken nicht nur Schnorchler und Taucher an. Sie sind auch Lebensraum für viele Meerestiere und wichtige Fanggebiete für Fischer. Doch die Riffe sind bedroht, auch durch die Korallenbleiche. Dabei sterben Algen ab, die auf den Korallen leben. So verlieren diese ihre Farbe und ihre Nahrungsquelle versiegt. Dies geschieht seit den 1980er Jahren immer häufiger – inzwischen alle sechs Jahre, wie eine Studie Anfang des Jahres zeigte. Wegen der kürzer werdenden Zeitabstände können sich die Riffe nicht mehr regenerieren – und sterben ab.
Schneckenbefall als Problem
Grund dafür sind die steigenden Ozeantemperaturen, die die Algen nicht vertragen. Deshalb muss der Klimawandel aufgehalten werden, sind sich viele Forscher einig. Doch nun haben US-amerikanische Meereswissenschaftler möglicherweise einen zusätzlichen Weg gefunden, um die Korallen zu retten: Per Hand befreiten die Forscher Hirnkorallen der Inselkette «Florida Keys» von Wasserschnecken der Art Coralliophila abbreviata. Diese Schnecken fressen und beschädigen Korallen. Das führt zu chronischem Stress – die Korallen sind anfälliger für Bleiche. So erbleichten Korallen mit normalem Schneckenbefall während einer dreimonatigen Hitzewelle im Jahr 2014 zu fast 100 Prozent. Von den Korallen ohne Schnecken erbleichte hingegen nur die Hälfte. Und: Diese erbleichten, aber schneckenlosen Korallen erholten sich fast vollständig von der Bleiche.
Neben dem weltweiten Kampf gegen Klimawandel, können also auch Umweltschützer und Organisationen vor Ort etwas tun und durch das Absammeln von Schnecken Korallenriffe erhalten.
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