Libanon wählt nach politischer Krise erstmals wieder ein Parlament

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Libanon,

Neun Jahre sind seit der letzten Parlamentswahl im Libanon vergangenen. Zwischenzeitlich stand der kleine Zedernstaat ohne Präsident da. Ein neues Wahlgesetz soll frischen Wind bringen – profitieren könnte die Hisbollah.

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Saad Hariri wird erneut Regierungschef des Libanon. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag finden im Libanon die Parlamentswahlen statt.
  • Erstmals seit 2009 wird im multikonfessionellen Land wieder ein Parlament gewählt.
  • Bei der Abstimmung wird ein neues Wahlsystem zur Anwendung kommen.

Zum ersten Mal seit neun Jahren wird am Sonntag im Libanon wieder ein Parlament gewählt. Die Abstimmung findet unter dem Einfluss des Krieges im Nachbarland Syrien und dem Machtkampf zwischen Saudi-Arabien und dem Iran statt. Angesichts politischer Krisen hatte das Parlament des Zedernstaates sein 2013 abgelaufenes Mandat mehrfach eigenständig verlängert. Jetzt kommt ein neues Wahlgesetz zur Anwendung. Einige Beobachter halten einen Zuwachs für die vom Iran unterstützte Hisbollah für möglich.

Der eigentliche Wettbewerb werde zwischen zwei Koalitionen ausgetragen, sagt Wahlexperte Kamal Feghali. Auf der einen Seite steht der Ministerpräsident Saad Hariri als enger Verbündeter des Westens und des sunnitischen Saudi-Arabiens, auf der anderen Seite ist die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah. Diese könnte nach Einschätzung von Beobachtern vom neuen Wahlgesetz profitieren, erstmals kommt ein Proporzsystem zur Anwendung.

Wahlplakte von Kandidaten für die Parlamentswahlen zieren die Hauptstadt des Libanon.
Wahlplakte von Kandidaten für die Parlamentswahlen zieren die Hauptstadt des Libanon. - dpa

Es gewinnt nicht mehr wie in der Vergangenheit die Partei mit den meisten Stimmen in einem Bezirk alle jeweiligen Sitze für das Parlament – stattdessen ist die Verteilung nun abhängig von den Stimmenanteilen. Dadurch sollen auch kleinere Parteien begünstigt werden. Experten rechnen jedoch mit wenig neuen Gesichtern. Jeweils die Hälfte der 128 Sitze im Parlament geht an Muslime und Christen.

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