Anfang des Monats erklärte der libanesische Premier Saad Hariri von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt. Nun macht der 47-Jährige einen Rückzieher.
Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri zögert seinen Rücktritt hinaus.
Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri zögert seinen Rücktritt hinaus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im November schockierte der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri mit einer mysteriösen Rücktrittserklärung.
  • Neusten Angaben zufolge zögert der 47-Jährige nun seinen Rücktritt hinaus.
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Der libanesische Ministerpräsident Saad Hariri (47) hat seinen Rücktritt nach eigenen Angaben zunächst aufgeschoben. Damit sei er einer Bitte des libanesischen Staatschefs Michel Aoun (82) nachgekommen, erklärte Hariri am Mittwoch in einer kurzen Ansprache in der Hauptstadt Beirut.

Der 47-Jährige war erst am Dienstagabend nach längerer Abwesenheit in sein Heimatland zurückgekehrt. Hariri hatte Anfang des Monats von Saudi-Arabien aus unter ungeklärten Umständen seinen Rücktritt erklärt. Dieser war von Aoun bisher jedoch nicht angenommen worden.

Droht ein neuer Stellvertreterkonflikt?

Nach seiner Rücktrittserklärung waren Sorgen aufgekommen, im Libanon könne ein neuer Stellvertreterkonflikt zwischen dem sunnitischen Königreich Saudi-Arabien und dessen schiitischem Erzrivalen Iran entstehen. Saudi-Arabien wirft der Hisbollah und deren Schutzmacht Iran vor, in der Region Unruhe zu stiften.

Präsident Aoun hatte Hariris Verbündetem Saudi-Arabien vor einer Woche vorgeworfen, den sunnitischen Politiker festzuhalten. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah erklärte, Hariri sei zum Rücktritt gezwungen worden. Hariri selbst hatte bei seiner Rücktrittserklärung ein Mordkomplott angedeutet und die Hisbollah ebenfalls beschuldigt, für Unruhe zu sorgen.

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