Mehr als 130 Tote bei Waldbränden in Chile
An 176 Stellen brennt es in Chile, knapp 29'000 Hektar sind betroffen. Das grösste Feuer ist zwar eingedämmt, aber die Löscharbeiten gehen vielerorts weiter.
Bei den verheerenden Waldbränden in Chile ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 131 gestiegen. Mindestens sieben davon seien Minderjährige, teilte das Innenministerium am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Die Zahl der Opfer könne noch deutlich steigen, hatte es zuvor geheissen. Zuletzt waren noch Hunderte Menschen vermisst worden.
Im ganzen Land wurden am Dienstag 176 Brände auf einer Fläche von insgesamt knapp 29'000 Hektar registriert. Die Löscharbeiten am Boden und aus der Luft seien weiter im Gange, hiess es. Das grösste Feuer in der Region Valparaíso, das auf einer Fläche von etwa 3500 Hektar gebrannt hatte, sei nun eingedämmt.
Am schwersten von den Bränden betroffen ist die Küstenregion westlich der Hauptstadt Santiago. Dort leben nach Angaben der Regierung etwa 1,8 Millionen Menschen.
Chiles Präsident geht von Brandstiftung aus
Bei einem Besuch im Katastrophengebiet am Dienstag sagte Präsident Gabriel Boric, es werde nach möglichen Brandstiftern gesucht. «An die Schurken, die diesen Schmerz und diesen Schaden verursachen: Wir werden euch erwischen», zitierte ihn die Zeitung «La Tercera». «Das ist nicht nur Brandstiftung, das ist Mord.»
In Chile, wo derzeit wie überall auf der Südhalbkugel Sommer ist, kommt es immer wieder zu schweren Waldbränden. Im vergangenen Jahr brannten im Zentrum und im Süden Chiles mehr als 425'000 Hektar Land ab. Das entspricht in etwa der achtfachen Fläche des Bodensees. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.