Millionen Menschen in Darfur im Sudan in Not
In der Region Darfur im Sudan wächst das Leid der Einwohner und Vertriebenen. Die Menschen hätten nicht mehr genug zu essen, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha am Dienstag in Genf mit.
6,2 Millionen Menschen, also die Hälfte der Einwohner, seien im kommenden Jahr auf humanitäre Hilfe angewiesen, berichtete die Leiterin des dortigen Ocha-Büros, Paola Emerson, per Video aus dem Sudan.
Die prekäre Lage ist einerseits auf eine Dürre sowie Schädlinge und Krankheitsbefall zurückzuführen. Wasserquellen seien versiegt, Weideflächen vertrocknet und das Vieh in entsprechend schlechtem Zustand, sagte Emerson. Zum anderen nähmen Konflikte zu. Bewaffnete Kämpfer und Kriminelle drangsalierten die Einwohner.
Seit November seien in Westdarfur fast 10 000 Menschen durch Kämpfe rivalisierender Gruppen vertrieben worden, sagte Toby Harward, Koordinator des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Darfur. Mehr als 2000 von ihnen seien in das Nachbarland Tschad geflohen, das bereits 520 000 Flüchtlinge beherberge, 80 Prozent davon aus dem Sudan. Es gebe alarmierende Berichte auch aus anderen Teilen Darfurs über die Zerstörung von Dörfern, sexuelle Gewalt und Viehdiebstahl, sagte Harward. Im Sudan selbst seien drei Millionen Menschen intern vertrieben, 80 Prozent davon lebten in Darfur.