Bei einem israelischen Militärangriff in Tubas wurden fünf Palästinenser getötet, als ihr Auto von einer Rakete getroffen wurde.
Israelischer Militärangriff
Bei einem israelischen Militärangriff in Tubas wurden fünf Palästinenser getötet, als ihr Auto von einer Rakete getroffen wurde.(Archivbild) - Mahmound Zaki/XinHua/dpa

Der israelische Armeeeinsatz gegen islamistische Extremisten im Westjordanland dauert an. Bei einer Militäraktion in Tubas im Norden des Gebiets kamen fünf Palästinenser ums Leben, als ihr Auto von einer israelischen Rakete getroffen worden sei, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

Die Rakete sei von einer Drohne abgefeuert worden. Bei dem Angriff wurden demnach auch zwei Personen verletzt, eine davon schwer. Israels Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Gegend von Tubas, bei dem Fluggeräte drei gezielte Angriffe auf Bewaffnete ausgeführt hätten. Diese seien eine Bedrohung für die israelischen Soldaten gewesen.

Bei einem der Getöteten handelt es sich palästinensischen Angaben zufolge um den Sohn des früheren Palästinenserführers Sakaria Subeidi. Dieser war zusammen mit weiteren Häftlingen vor drei Jahren durch einen Tunnel aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis entkommen, später aber gefasst worden. Sakaria Subeidi plante und verübte tödliche Anschläge auf Israelis, vor allem während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada vor zwei Jahrzehnten.

Toter Jugendlicher auch im Flüchtlingsviertel Faraa

Die israelische Armee geht eigenen Angaben nach auch erneut in dem Flüchtlingsviertel Faraa gegen Militante vor. Auch dort habe ein Fluggerät eine Gruppe Militanter angegriffen, die auf Soldaten gefeuert habe, teilte Israels Militär mit.

Laut Gesundheitsministerium in Ramallah wurde bei dem Einsatz ein Mensch erschossen. Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei dem Getöteten um einen 16-Jährigen handeln. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu.

Palästinensischen Berichten zufolge hat Israels Armee Faraa inzwischen wieder verlassen. In der Stadt Dschenin sind demnach den neunten Tag infolge israelische Einsatzkräfte aktiv. Im Flüchtlingsviertel der Stadt verhören Soldaten den Angaben zufolge Anwohner. Infolge der Einsätze im nördlichen Westjordanland gibt es laut Berichten schwere Schäden an Strassen und Gebäuden.

Israel startete eine Militäraktion im Westjordanland

Israel hatte vergangene Woche eine Militäraktion im Westjordanland begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen. Laut dem Gesundheitsministerium kamen dabei bislang 39 Menschen ums Leben.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 660 Palästinenser getötet. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.

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