Möglicherweise auch Vietnamesen unter Toten in Lkw in Grossbritannien
Unter den in einem Lkw in Grossbritannien gefundenen 39 Leichen könnten möglicherweise auch Vietnamesen sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Polizei meldet vierte Festnahme.
Er befürchte, dass seine Schwester unter den Toten sei, sagte der Vietnamese Pham Manh Cuong am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Derweil nahm die britische Polizei einen weiteren Verdächtigen fest.
Cuong gab an, seine 26 Jahre alte Schwester sei Anfang Oktober aus Vietnam nach Grossbritannien aufgebrochen. Am Dienstagabend habe sie ihrer Mutter eine verzweifelte SMS geschickt. «Es tut mir Leid, Mama. Mein Weg ins Ausland hat keinen Erfolg. Mama, ich liebe Dich so sehr! Ich sterbe, weil ich nicht atmen kann», wird die Nachricht von der vietnamesischen Organisation Human Rights Space zitiert. Cuong sagte, die SMS sei echt und wenige Stunden vor dem Leichenfund am Mittwochmorgen abgeschickt worden.
Auch aus vietnamesischen Sicherheitskreisen verlautete, es könnten Vietnamesen unter den 39 Todesopfern sein. Ein Sprecher der vietnamesischen Botschaft in London sagte zudem, die diplomatische Vertretung sei von einer vietnamesischen Familie kontaktiert worden, die ihre Tochter «seit der Entdeckung des Lastwagens» vermisse.
Die britische Polizei meldete am Freitagabend zudem eine weitere Festnahme in dem Fall. Beamte nahmen demnach am Londoner Flughafen Stansted einen 48-jährigen Mann aus Nordirland wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Verschwörung zum Menschenhandel fest.
Zuvor waren ein 38-jährigen Mann und eine 38-jährige Frau wegen derselben Vorwürfe festgenommen worden. Kurz nach dem Leichenfund war bereits der 25-jährige, aus Nordirland stammende Lkw-Fahrer festgenommen worden.
Die Leichen waren am Mittwochmorgen in einem Industriegebiet östlich von London in einem Kühlcontainer auf dem Lastwagen entdeckt worden. Die Ermittler gingen zunächst davon aus, dass es sich bei den Toten um Chinesen handelt.