Donald Trump: Zölle setzen Schuhhersteller On unter Druck
Die Schweizer Firma On produziert ihre Schuhe in Südostasien. Im Zollstreit mit den USA um Donald Trump könnte dies zur Hypothek werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Zölle für südostasiatische Länder sind besonders hoch.
- Ein Inkrafttreten hätte unter anderem Folgen für viele Sportartikelhersteller.
- Nike und On produzieren beispielsweise zu einem grossen Teil in der Region.
Mit seinen Zöllen sorgte Donald Trump für viel Unsicherheit in der Wirtschaft. Für zahlreiche Unternehmen könnten die Strafmassnahmen Folgen haben. Das gilt insbesondere für solche, die in Südostasien produzieren.
Waren aus China werden aktuell beispielsweise mit 125 Prozent belegt. Während die Zölle für andere Länder aufgehoben wurden, stiegen sie im Falle Chinas noch mehr.
Und auch Vietnam erhielt zu Beginn hohe Zölle von 46 Prozent. Dort wurden sie zwar jetzt für 90 Tage ausgesetzt – die Unsicherheit bleibt aber bestehen.
On und Nike produzieren vorwiegend in Südostasien
Besonders betroffen von solchen Zöllen wären Sportartikelhersteller, berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». International bekannte Namen wie Nike, Adidas und Puma produzieren in Südostasien.
Aus Schweizer Sicht gilt das auch für den Schuhhersteller On. 90 Prozent der Schuhe werden in Vietnam produziert. Bei Kleidern und Accessoires sind es 60 Prozent.
Ähnlich abhängig von Südostasien ist Nike. Zusammengezählt machen die Produktionen in Vietnam, Indonesien (32 Prozent Zoll) und China nicht weniger als 95 Prozent aus. Alle drei Länder waren in der ersten Zollfassung von Donald Trump mit besonders hohen Zöllen konfrontiert.
Gegenüber der «NZZ» sagt On lediglich, dass man eine «gut und robust aufgestellte» Lieferkette habe. Sie werde regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst.
Analystin Cristina Fernández von der New Yorker Telsey Advisory Group glaubt dagegen: Die Zölle bringen das Geschäftsmodell von Sportartikelherstellern «ziemlich durcheinander».
Erhöhung des Verkaufspreises ist wahrscheinlichste Reaktion auf Donald Trump
Aus der Sicht der Expertin könnten letztlich die Konsumenten am meisten unter den Zöllen leiden. Ein Hersteller habe nämlich drei Optionen, auf die Massnahmen zu reagieren: Verhandlungen mit Zulieferern über Preisnachlässe, eine Erhöhung des Verkaufspreises oder die Übernahme der Kosten durch tiefere Margen.

Die Verkaufspreiserhöhung sei die wahrscheinlichste Lösung. Allerdings werde sich das wohl erst frühestens in einem halben Jahr zeigen. «Preisanpassungen sind komplex», betont Fernández.
Laut Fernández gibt es aber eine Faustregel dafür, welche Folgen die Zölle für den Preis haben. Dieser steige um rund einen Drittel des Zollsatzes. Im Falle von On ergibt diese schnelle Rechnung: 46 Prozent Zoll für Vietnam geteilt durch 3 – gleich gerundete 15 Prozent.