Mohammed Dschawad Sarif: Iran will Atomabkommen retten
Mohammed Dschawad Sarif, Aussenminister Irans, sagt, dass sein Land das Atomabkommen retten will. Ohne europäische Kredite wird dies aber kaum möglich sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Iran möchte das Atomabkommen retten.
- Das sagt der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif.
- Dafür braucht das Land aber die Unterstützung durch europäische Kredite.
Der Iran ist nach Angaben seines Aussenministers Mohammed Dschawad Sarif weiter daran interessiert das Atomabkommen am Leben zu erhalten. Dies in Kooperation mit den europäischen Vertragspartnern. Sarif sagte am Sonntag im iranischen Parlament: «Noch kann die angekündigte nächste Phase unseres Teilausstiegs aus der Vereinbarung durch ein Einlenken der Europäer verhindert werden.»
Mohammed Dschawad Sarif bezog sich auf die Möglichkeit europäischer Kredite für das unter scharfen US-Sanktionen leidende Land. Die USA waren im vergangenen Jahr einseitig aus dem Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe ausgestiegen. Dies, weil es ihnen nicht weit genug geht. Seither verhängte Washington wieder scharfe Sanktionen vor allem gegen den iranischen Öl- und Finanzsektor.
Mohammed Dschawad Sarif trifft Sergej Lawrow
Sarif werde am Montag in Moskau mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow über Wege zur Rettung des Atomabkommens sprechen. Das teilte ein Sprecher in Teheran mit. Zugleich würden sein erster Stellvertreter, Abbas Araghchi, sowie Vertreter der iranischen Zentralbank in Paris eine mögliche Kreditlinie für Iran besprechen.
Dazu sagte Mohammed Dschawad Sarif: «Falls es klappen sollte, umso besser. Wenn aber nicht, werden wir am Donnerstag, wie geplant, die dritte Phase des Teilausstiegs (aus dem Atomabkommen) beginnen.» Was genau der Iran am Donnerstag tun werde, sagte Sarif nicht.
Der Iran hatte sich trotz des US-Ausstiegs zunächst weiter an das Atomabkommen gehalten. Seit Juni aber begann Teheran, gegen einzelne Auflagen der Vereinbarung zur Begrenzung seiner Atomaktivitäten zu verstossen: es hielt mehr und höher angereichertes Uran vor.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron bemühte sich beim G7-Gipfel in Biarritz um Bewegung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. US-Präsident Donald Trump sah danach eine «sehr gute Chance» für ein Treffen. Dies mit seinem iranischen Kollegen Hassan Ruhani.
Auch Ruhani erklärte seine grundsätzliche Bereitschaft, forderte aber, vorher solle Trump die Sanktionen gegen den Iran aufheben. Der iranische Präsident ist Ende September in den USA. Dort will er an der UN-Vollversammlung in New York teilnehmen - und könnte dann auch Trump treffen.