Moskau und Kiew streiten über Erdgaslieferungen
Der Streit zwischen Russland und der Ukraine über Erdgaslieferungen geht auch nach einem Schiedsspruch aus Stockholm weiter. Die Ukraine wollte für März erstmals seit zwei Jahren wieder Gas aus Russland zum Eigenverbrauch kaufen, doch Gazprom verweigerte die Lieferung und überwies eine ukrainische Vorauszahlung zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland möchte der Ukraine kein Erdgas für den Eigenbedarf ausliefern.
- Die EU-Kommission bietet an, zu vermitteln.
Der russische Staatskonzern Gazprom weigerte sich, der ukrainischen Naftogaz kurzfristig wieder Gas zu verkaufen, und überwies eine Vorauszahlung aus Kiew für März zurück. Es fehlten die nötigen Zusatzverträge, argumentierte der Konzern. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas Richtung EU. Sie hatte aber auch für März erstmals seit zwei Jahren wieder Gas aus Russland zum Eigenverbrauch kaufen wollen.
Die Führung in Kiew schloss deshalb am Freitag im frostigen Winterwetter Kindergärten, Schulen und Hochschulen bis kommenden Mittwoch. «Die Situation mit den Gaslieferungen ist schwierig, aber unter Kontrolle», sagte Energieminister Igor Nassalik.
Die EU-Kommission bot am Freitag an zu vermitteln, wenn beide Seiten dies wollten. Vizepräsident Maros Sefcovic werde mit beiden Seiten Kontakt aufnehmen, sagte eine Sprecherin. Man nehme die Sorgen der Ukraine zur Kenntnis. Der Gasfluss in die EU werde beobachtet, sei aber normal und stabil.