Mount Everest: Sollen Touristen künftig eine Aufnahmeprüfung machen?
Ein Drama am Mount Everest jagt das andere. Extrembergsteiger Peter Habeler fordert Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mount Everest herrscht ein Andrang, der in den vergangenen Tagen für Tote sorgte.
- Extrembergsteiger Peter Habeler fordert Massnahmen.
- Als mögliche Lösung für den Andrang sieht er eine vorübergehende Schliessung des Bergs.
In den vergangenen Tagen kamen elf Bergsteiger auf dem Mount Everest ums Leben. Letztes Jahr waren es fünf Bergsteiger während der ganzen Klettersaison. Grund dafür könnte der touristische Andrang und die Wartezeiten in der Todeszone sein. Es besteht Handlungsbedarf.
Everest-Pionier Peter Habeler (76) erklärte: «Auf der Route kann man aber nicht einfach überholen, also entsteht ein Stau.»
Peter Habeler und Reinhold Messner (74) waren 1978 die ersten Bergsteiger, welche «fair und ohne Hilfsmittel» den Berg bestiegen. Die beiden hatten keinen künstlichen Sauerstoff dabei.
Mount Everest: Aufnahmeprüfung als Lösung?
Zu dieser Zeit gab es noch keine Staus am Mount Everest – zu ihrem Glück. Laut «focus» hätten sie eine Stunde länger unter diesen Bedingungen nicht überlebt.
«Bei den Everest Touristen heutzutage müsste es eine Art Aufnahmeprüfung geben», findet Habeler. Die nepalesische und chinesische Regierung zeige mit ihrem Verhalten, dass sie bloss am Geschäft interessiert seien. Ein Aufstieg auf den höchsten Berg der Welt kostet 70'000 bis 90'000 Euro (bis 100'000 Franken).
Weniger Genehmigungen
Für Habeler ist klar, dass man dieses «kommerzialisierte Touristengaudi» schnellstmöglich eindämmen müsse. «Ich fordere die nepalesische Regierung dringend auf, weniger Genehmigungen zu erteilen. Und zwar schnell. Sonst sterben wieder Menschen.»
Als weitere Möglichkeit würde Habeler lediglich die temporäre Schliessung des Mount Everest sehen. Damit ist er nicht allein: Edmund Hillary (†89) war der erste Bergsteiger überhaupt auf dem Mount Everest. Er teilte die gleiche Meinung.