Myanmar will Rohingya in «neue Dörfer» zurückholen

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Die Regierung Myanmars möchte die Rohingya-Flüchtlinge zurückholen. Sie sollen in «neuen Dörfern mit Sicherheitsvorkehrungen» leben.

Myanmar will rund 700'000 Rohingya-Flüchtlinge zurück ins Land holen und in elf «neuen Dörfern» unterbringen. Das sagte der Staatssekretär im Aussenministerium, Myint Thu, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Rangun. 374 nach Bangladesch geflohene Rohingya seien bislang zur Rückkehr überprüft worden und würden «innerhalb von Wochen» zurückkehren. Sie kämen zunächst in ein Transitlager, dann in ein «neues Dorf mit Sicherheitsvorkehrungen» nahe ihrem ursprünglichen Zuhause, sagte Myint Thu.

Menschenrechtsaktivisten warnten davor, dass die im mehrheitlich buddhistischen Myanmar unterdrückten Muslime in diesen «neuen Dörfern» eingesperrt würden. Wenn die Flüchtlinge dorthin kämen, «werden sie wie in einem Flüchtlingslager leben (...), das sie nicht verlassen dürfen», sagte Chris Lewa von der Rohingya-Organisation Arakan Project. Human Rights Watch äusserte sich ähnlich.

Nach einer Welle der Gewalt gegen die Rohingya waren im vergangenen Sommer mehr als 650'000 Rohingya in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Dort entstand eines der grössten Flüchtlingslager der Welt.

Letzten Sommer flohen über 650'000 Rohingya von Myanmar nach Bangladesch.
Letzten Sommer flohen über 650'000 Rohingya von Myanmar nach Bangladesch. - dpa

Während die Regierung Myanmars beteuert, für eine Rückkehr der Flüchtlinge zu arbeiten, werden die im Land verbliebenen Rohingya nach Einschätzung von Experten der Vereinten Nationen weiter verfolgt. Die Menschen würden offenbar bewusst ausgehungert, sagte die UN-Sonderberichterstatterin Yanghee Lee am Montag in Genf. Zudem würden verlassene Rohingya-Dörfer dem Erdboden gleichgemacht und an ihrer Stelle Stützpunkte für Sicherheitskräfte errichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Myanmar möchte die geflohenen Rohingya ins Land zurückholen.
  • Für die zurückkehrenden Flüchtlinge sind «neue Dörfer mit Sicherheitsvorkehrungen» geplant.
  • Menschenrechtsaktivisten warnen davor, dass sie dort wie in Flüchtlingslagern leben würden.

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