Nach Blüttel-Fotos: Bali will Touristen jetzt gute Manieren beibringen
Immer wieder verhalten sich Touristen auf der indonesischen Ferieninsel Bali unmanierlich. Nun soll so schnell wie möglich ein Benehm-Leitfaden erscheinen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zuletzt häuften sich auf Bali Vorfälle unmanierlichen Verhaltens von Touristen.
- Eine Russin etwa hatte sich nackt an einen Banyan-Baum geschmiegt.
- Nun will Bali einen speziellen Reiseführer für gutes Benehmen herausbringen.
Bali will durchgreifen. Nach mehreren Vorfällen unmanierlichen Verhaltens von Touristen plant die Regierung einen speziellen Reiseführer für gutes Benehmen. Dieser soll so schnell wie möglich fertig sein. «Nicht alle Ausländer wissen, was auf Bali erlaubt ist, und was nicht», sagt das Justizministerium zur «Bali Sun».
Das «Good Tourist Guidebook» soll eine Einführung in die balinesische Kultur und deren Bräuche geben. Auch Tempeletikette sowie Kleider- und Benimmregeln rund um heilige Wahrzeichen wie Banyan-Bäume sollen darin erklärt werden.
Hintergrund sind gleich mehrere Vorfälle der vergangenen Wochen. Zuletzt musste eine Russin ausreisen, nachdem sie auf sozialen Netzwerken ein Foto gepostet hatte, auf dem sie sich nackt an einen berühmten Banyan-Baum geschmiegt hatte. Diese Baumart wird von Hindus in aller Welt – darunter auch von den Balinesen – als heilig verehrt.
Touristen hatten sich entschuldigt
Zuvor musste ein anderer Tourist aus Russland das Land verlassen, nachdem er mit nacktem Oberkörper auf dem Vulkan Gunung Agung posiert hatte und das Foto ebenfalls online verbreitet hatte.
Für die Balinesen ist der rund 3100 Meter hohe Feuerberg der Sitz der Götter, vor allem von Shiva, der wichtigsten Gottheit des Hinduismus. Beide Touristen hatten sich für ihr Verhalten entschuldigt.
«Bali lehnt Touristen nicht ab, solange diese die Bräuche und Normen respektieren, die hier herrschen.», sagt der Gouverneur der Insel. Er hatte bereits angekündigt, Touristen das Mieten von Motorrollern verbieten zu wollen.
Bali ist die einzige Insel Indonesiens, die überwiegend hinduistisch geprägt ist. Der Glaube der Einwohner ist einzigartig, und dabei sehr komplex. Beim Besuch von Tempeln ist etwa ein Sarong, ein langer Rock für Männer und Frauen, meist Pflicht.
