Nach Marsch auf Hauptstadt: Mehr als 300 Rebellen im Tschad getötet
Die Rebellen sind zuvor aus Libyen in den Norden Tschads eingedrungen und wollten die Hauptstadt angreifen. Bei dem Kampf kamen fünf Soldaten ums Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rebellenbewegung FACT wollte Tschads Hauptstadt N'Djamena angreifen.
- Bei dem Kampf wurden über 300 Rebellen von Soldaten getötet.
- 150 weitere wurden festgenommen.
Im zentralafrikanischen Tschad haben Soldaten mehr als 300 Rebellen getötet und 150 weitere festgenommen. Die Kämpfer der «Front für Wandel und Eintracht im Tschad» (FACT) seien aus Libyen in den Norden des Tschads eingedrungen. Sie haben sich danach bis zur weiter südlich gelegene Provinz Kanem vorgearbeitet, um von dort aus die Hauptstadt N’Djamena anzugreifen. Dies sagte Militärsprecher General Azem Bermandoa Agouna der Nachrichtenagentur DPA am Montag.
Bei Kämpfen gegen die Rebellen seien am Samstag auch fünf Soldaten getötet und weitere 36 verwundet worden, so Agouna. Unter den gefangen genommenen FACT-Kämpfern befänden sich drei Anführer. Das Militär habe 26 Fahrzeuge, die teilweise mit schweren Waffen ausgerüstet waren, geborgen, teilte der Sprecher mit.
Ergebnisse der Präsidentenwahl stehen noch aus
Die FACT ist eine 2016 gegründete politische und militärische Rebellenbewegung. Ihr Ziel ist es, die Regierung von Präsident Idriss Déby Itno zu destabilisieren. Er regiert den Tschad seit 30 Jahren mit harter Hand.
Bei Präsidentenwahlen am 11. April stellte sich Déby in dem von Armut und Terrorismus gebeutelten Staat zur Wiederwahl, um sich eine sechste Amtszeit sichern. Die Wahlergebnisse stehen noch aus. Die britische und US-amerikanische Regierung haben ihre Staatsbürger aufgerufen, den Tschad schnellstmöglich zu verlassen.
Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich unterstützt die Allianz G5-Sahel im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in der Region. Dies mit im Tschad stationierten französischen Soldaten und Kampffliegern.
In der Sahelzone sind etliche Terrorgruppen aktiv. Die Region erstreckt sich südlich der Sahara vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer erstreckt. An der G5-Sahel-Militärallianz sind ausser dem Tschad auch Mali, Mauretanien, der Niger und Burkina Faso beteiligt.