Frankreich beginnt mit Truppenabzug aus dem Tschad
Frankreich beginnt mit dem Abzug seiner Militärkräfte aus dem zentralafrikanischen Land Tschad.
Frankreich hat nach der Aufkündigung eines Militärabkommens durch den Tschad mit dem Abzug seiner Truppen aus dem zentralafrikanischen Land begonnen. Die in der Hauptstadt N'Djamena stationierten französischen Jagdflugzeuge seien abgezogen worden. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit.
Nach französischen Medienberichten handelt es sich um drei Mirage-Kampfflugzeuge. Die Modalitäten des Abzugs der anderen im Tschad befindlichen französischen militärischen Kapazitäten würden mit den dortigen Behörden abgestimmt, kündigte das Ministerium an. Zuletzt waren noch rund 1000 französische Soldaten im Tschad stationiert.
Militärpräsenz seit Unabhängigkeit
Seit der Unabhängigkeit der früheren französischen Kolonie 1960 hatte Frankreich dort nahezu durchgängig Militärflugzeuge stationiert, die ausser zu Schulungszwecken auch zur Abwehr von Putschversuchen zum Einsatz kamen. Ende November hatte das Land das Abkommen über militärische Zusammenarbeit mit Frankreich für beendet erklärt. Man stelle die freundschaftlichen Bande mit Frankreich nicht infrage, dafür seien aber keine Militärbasen nötig, hiess es.
Der Tschad, der an den Niger angrenzt, liegt im Inneren der Sahelzone am Südrand der Sahara inmitten mehrerer Konfliktstaaten und galt als letzter verbliebener Partner des Westens gegen islamistische Terroristen in der Sahelzone. Durch die Region verlaufen entscheidende Migrations- und Schmuggelrouten Richtung Europa. Im Juni hatte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow den Tschad besucht und militärische Hilfe versprochen.