Nach Unglück mit 78 Toten wird chinesische Chemiefabrik in Yancheng geschlossen
Nach der schweren Explosion in einer chinesischer Chemiefabrik mit 78 Toten wird die Firma geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast 200 Verletzte nach Explosion vom 21. März noch im Krankenhaus.
Dies hätten die Behörden der Stadt Yancheng in der östlichen Provinz Jiangsu beschlossen, berichtete der chinesische Staatssender CCTV am Freitag. Zudem sollten in der Provinz weitere Chemiefabriken geschlossen werden, so dass ihre Gesamtzahl bis zum Jahr 2020 in etwa halbiert werde, berichtete die chinesische Website «The Paper».
Die Fabrik in Yancheng wird von Tianjiayi Chemical betrieben. Das Unternehmen hatte bereits in der Vergangenheit gegen Umweltrichtlinien verstossen, wie aus Online-Dokumenten der Umweltbehörde von Yancheng hervorgeht. In den vergangenen Jahren wurden deshalb bereits Strafzahlungen gegen das Unternehmen verhängt.
Die Explosion vom 21. März zählt zu den schwersten Industrieunglücken in China. Durch die Wucht der Detonation stürzten in dem Industriepark Xiangshui mehrere Gebäude ein, ein Grossbrand brach aus. Mehr als 600 Menschen mussten nach der Explosion medizinisch behandelt werden. Anfang dieser Woche befanden sich nach Angaben der örtlichen Behörden noch 187 Menschen im Krankenhaus.
In China kommt es immer wieder zu schweren Industrieunglücken. Sicherheitsvorschriften werden häufig nicht eingehalten. Bei einem der bislang schwersten derartigen Unglücke waren 2015 bei der Explosion von Chemikalien in der Hafenstadt Tianjin mindestens 165 Menschen ums Leben gekommen.