Neuer uruguayischer Präsident Orsi tritt Amt an
Yamandú Orsi hat in Uruguay das Präsidentenamt angetreten. In dem demokratischen Musterland wechseln sich Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Regierungen ab.

Der neue uruguayische Präsident Yamandú Orsi hat die Regierungsgeschäfte übernommen. Der Linkspolitiker legte im Parlament des südamerikanischen Landes den Amtseid ab. Neben dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, dem kolumbianischen Staatschef Gustavo Petro, dem chilenischen Präsidenten Gabriel Boric und dem spanischen König Felipe VI. nahm auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Zeremonie teil.
Steinmeier nutzte die Teilnahme zahlreicher lateinamerikanischer Staats- und Regierungschefs auch für bilaterale Gespräche. Unter anderem traf er den brasilianischen Präsidenten Lula.
Mitte-Links und Mitte-Rechts im Wechsel
Im von starker Polarisierung, politischer Gewalt und autoritären Tendenzen gezeichneten Lateinamerika gilt Uruguay mit seinen knapp 3,5 Millionen Einwohnern als demokratisches Musterland. Seit der Rückkehr zur Demokratie vor 40 Jahren wechseln sich Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Regierungen ab.
Die Inflation ist recht niedrig, die Reallöhne haben sich erholt und die Arbeitslosigkeit ist gering. Der frühere Lehrer Orsi kündigte an, in seiner fünfjährigen Amtszeit, die Armut zu bekämpfen. Gemeinsam mit Brasilien, Argentinien und Paraguay bildet Uruguay das südamerikanische Wirtschaftsbündnis Mercosur, das mit der Europäischen Union zuletzt ein Freihandelsabkommen ausgehandelt hat.