Die Berichte von südkoreanischen Medien, dass Nordkorea einen Funktionär verbannt hätte, erweisen sich nun als falsch.
Nordkorea
Kim Jong Un, der Machthaber von Nordkorea. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar scheiterte ein Gipfeltreffen von Kim Jong Un mit Donald Trump.
  • Laut südkoreanischen Berichten sei deswegen ein Funktionär aus Nordkorea verbannt worden.
  • Diese Berichte erweisen sich nun als falsch.
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Ein angeblich zu Zwangsarbeit verurteilter hochrangiger Funktionär Nordkoreas ist wieder an der Seite des Machthabers Kim Jong Un aufgetaucht. Kim Yong Chol habe neben anderen Funktionären den Machthaber zu einem Konzert in Pjöngjang begleitet. Das berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien am Montag.

Auch war Kim Yong Chol auf einem Bild im Publikum zu sehen. Die südkoreanische Zeitung «Chosun Ilbo» hatte in der vergangenen Woche berichtet: Kim Yong Chol, der frühere Chefunterhändler bei den Abrüstungsverhandlungen mit den USA, sei in ein Arbeits- und Umerziehungslager geschickt worden. Hintergrund sei das gescheiterte Gipfeltreffen Kim Jong Uns mit US-Präsident Donald Trump im Februar in Vietnam. Beobachter bezweifelten die Berichte allerdings.

«Chosun Ilbo» hatte zudem berichtet: Nordkoreas Führung habe den früheren Sondergesandten für die USA, Kim Hyok Chol, sowie einige Beamte des Aussenministeriums hinrichten lassen. Die auflagenstärkste südkoreanische Zeitung berief sich dabei auf namentlich nicht genannte Quellen.

Berichte über Nordkorea sind oft falsch

Das Vereinigungsministerium in Seoul hatte sich zu dem Bericht nicht geäussert. Eine offizielle Bestätigung aus Nordkorea gab es nicht.

Die stalinistische Führung in Pjöngjang ist bekannt dafür, politische Säuberungen durchzuführen. Doch oft erweisen sich Berichte aus Südkorea über die Hinrichtung oder Verbannung von Funktionären in Nordkorea im Nachhinein als falsch. So war im Mai 2016 der angeblich hingerichtete frühere Armeechef Ri Yong Gil wieder in der Öffentlichkeit erschienen.

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