Südkorea feuert Warnschüsse nach Grenzübertritt ab
Nach einem erneuten Zwischenfall an der koreanischen Demarkationslinie hat Südkorea Warnschüsse abgegeben. Nordkoreanische Soldaten überquerten die Grenze.

Südkoreanische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an der hochgesicherten Grenze zu Nordkorea Warnschüsse abgefeuert. Auslöser war demnach die Überschreitung der militärischen Trennlinie durch nordkoreanische Soldaten.
Diese haben sich, wie die «Zeit» meldet, nach der Aktion zurückgezogen. Die südkoreanische Armee betonte, die Bewegungen des nordkoreanischen Militärs genau zu überwachen und erforderliche Schritte einzuleiten.
Nordkoreanische Soldaten überschreiten Grenze – Warnschüsse folgen
«In den vergangenen Wochen waren rund 1500 nordkoreanische Soldaten mit Befestigungsarbeiten im Grenzgebiet beschäftigt. Möglicherweise handelte es sich um ein versehentliches Überschreiten der Linie», so Frederic Spohr, Leiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul laut «Bild».

Gleichzeitig warnte er vor der aktuellen Eskalationsgefahr. Die DMZ gilt als einer der am strengsten bewachten Grenzabschnitte weltweit, doch Vorfälle wie dieser häufen sich.
Die koreanische Halbinsel erlebt derzeit eine Phase hoher Spannungen. Beide Staaten verbleiben formal im Kriegszustand.
Nordkoreas militärische Provokationen und diplomatische Blockade
Trotz wiederholter diplomatischer Annäherungsversuche der USA unter Präsident Donald Trump setzt Nordkorea unter Kim Jong-un seine Waffentests fort. Pjöngjang behauptet, die Feindseligkeiten hätten seit Trumps erneuter Amtsübernahme zugenommen.
Die Regierung reagierte zuletzt mit Raketentests und der Verurteilung gemeinsamer Militärmanöver Südkoreas mit den USA. Südkorea befindet sich derweil in einer Übergangsphase, nachdem Präsident Yoon Suk Yeaol im Zuge eines Haushaltsstreits abgesetzt wurde.

Yoon hatte der Opposition ohne konkrete Beweise Sympathien für Nordkorea vorgeworfen und vorübergehend das Kriegsrecht verhängt. Die Neuwahlen Anfang Juni sollen das Amt neu besetzen, wobei der linkspopulistische Politiker Lee Jae Myung laut Umfragen favorisiert wird.
Wie kam es zum Korea-Konflikt?
Nordkorea und Südkorea vertraten nach der Teilung 1948 gegensätzliche Systeme (Kommunismus vs. Kapitalismus). Beide Staaten lehnten eine Anerkennung des anderen ab und strebten eine gewaltsame Vereinigung an.
1950 griff Nordkorea den Süden an, was zum Koreakrieg mit Millionen Toten führte. Der Konflikt endete 1953 nur mit einem Waffenstillstand, der bis heute keinen Friedensvertrag nach sich zog.
Nordkorea sieht Südkorea seit 2024 als eindeutig feindlichen Staat, während es die Wiedervereinigung ablehnt. Südkorea reagiert mit Aufrüstung und erwägt nukleare Bewaffnung, verschärft durch Allianzen wie die mit den USA.