Osterinsel: Truckfahrer zerstört Statue
Grosses Entsetzen auf der Osterinsel: Ein heimischer Truckfahrer hat eine der berühmten Statuen zerstört. Der Bürgermeister fordert Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Osterinsel im Südpazifik ist zurzeit in grossem Aufruhr.
- Der Grund: Ein Truckfahrer hat eine der berühmten Fels-Statuen komplett zerstört.
- Nun fordert der Bürgermeister stärkere Restriktionen für Autos.
Die etwa 1000 Fels-Statuen auf der Osterinsel sind für deren Bewohner heilig: Sie tragen den Geist berühmter Vorfahren in sich und gelten als eine Art Wiedergeburt der Ahnen. So der Glaube.
Dementsprechend verärgert sind die Inselbewohner wegen eines Unfalls. Ein auf der Osterinsel lebender Chilene zerstörte nämlich mit seinem Pickup-Truck eine der grossen Maoi-Statuen.
Sacred Easter Island statue destroyed in truck crash https://t.co/TVKaC6fq3y pic.twitter.com/fkR3iaKYqD
— New York Post (@nypost) March 6, 2020
Er fuhr mit seinem Nutzfahrzeug in die steinerne Figur, worauf diese vom Sockel gestossen wurde und umkippte. Die Rede ist von «unermesslichem» Schaden.
Auch die Plattform, auf dem die Statue stand, wurde demnach zerstört. Auf Bildern des britischen «Guardian» ist zu sehen, dass unter dem Fahrzeug nur noch Gesteinsbrocken hervorragen.
Unfallverursacher festgenommen
Dem Lenker droht nun laut der Zeitung «Independent» mächtig Ärger. Er wurde festgenommen und von Mitgliedern der Ma’u Henua-Gemeinde angezeigt.
Präsident Camilo Rapu sagte: «Ein Vorfall wie dieser ist nicht nur schrecklich. Er ist eine Beleidigung einer Kultur, die die letzten Jahre darum gekämpft hat, ihr historisches und archäologisches Erbe wiederherzustellen.»
Rapu vermutet, dass der Autofahrer sogar absichtlich in die Statue gefahren sein könnte. Der Bürgermeister der Osterinsel, Pedro Edmunds Paoa dagegen sprach gegenüber «El Mercurio» von Bremsversagen.
Paoa forderte bereits in der Vergangenheit stärkere Restriktionen für Autos auf der Insel. «Man hat nicht auf uns gehört und das ist das Ergebnis», so der Bürgermeister.
Osterinsel gehört zu Chile
Die Osterinsel liegt im Südpazifik und gehört geographisch zu Polynesien, politisch jedoch zu Chile. Einheimische nennen ihr Eiland Rapa Nui.
Die Bevölkerung ist in wenigen Jahren von 8000 auf 12'000 Bewohner angewachsen. Hinzu kommen jeden Monat 12'000 Touristen.
Seit 1996 ist die Insel als Nationalpark Teil des Unesco-Weltkulturerbes.