Panama hat mit der Abschiebung illegal eingereister Migranten begonnen.
Migranten an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama
Migranten an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama - AFP/Archiv

Nach einem Abkommen mit der US-Regierung hat Panama mit der Rückführung illegal eingereister Migranten begonnen. Der erste von Washington finanzierte Abschiebeflug mit 29 Kolumbianern an Bord startete vom Regionalflughafen in Panama-Stadt, wie der Vizeminister für Sicherheit, Luis Felipe Icaza, mitteilte.

Die Migranten wurden mit Hand- und Fussfesseln in die Maschine gebracht. Nach Angaben der panamaischen Regierung waren einige von ihnen bereits in Kolumbien straffällig geworden.

«Darién ist keine Migrationsroute»

Allein in diesem Jahr seien 230'000 Migranten durch den Darién-Dschungel im Süden Panamas nach Norden in Richtung USA gezogen, sagte der Leiter der Migrationsbehörde, Roger Mojica. «Unsere Botschaft ist ganz klar: Der Darién ist keine Migrationsroute. Es ist sehr tragisch, was dort passiert», sagte eine Vertreterin der US-Botschaft in Panama vor Journalisten anlässlich des ersten Flugs.

Der Darién-Dschungel zwischen Mittel- und Südamerika gilt als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Das Gelände ist teils gebirgig, teils sumpfig, und viele kriminelle Banden sind dort aktiv.

Flucht vor Armut und Krisen

Zur Finanzierung der Rückflüge aus Panama hat die US-Regierung sechs Millionen US-Dollar (rund 5,4 Mio. Euro) zugesagt. Die Menschen fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern und wollen die Tausend Kilometer weiter nördlich gelegene US-Grenze erreichen.

Die meisten Menschen auf der Route stammen aus Venezuela. Wegen der angespannten politischen Lage in dem autoritär regierten südamerikanischen Land seien Abschiebeflüge dorthin derzeit nicht möglich, sagte Migrationschef Mojica. Neben Kolumbien sei Panamas Regierung mit Ecuador und Indien im Gespräch über die Abschiebung von Menschen aus diesen Ländern.

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