Flugzeug mit 189 Menschen nach Start in Jakarta abgestürzt

Jasmin Gruber
Jasmin Gruber, DPA

Indonesien,

Ein Flugzeug des indonesischen Billigfliegers Lion Air ist am Montag mit 189 Menschen an Bord kurz nach dem Start in Jakarta abgestürzt.

Die von der Indonesian Disaster Mitigation Agency (BNPB) veröffentlichte Aufnahme zeigt Rettungskräfte beim untersuchen von Trümmerteilen.
Die von der Indonesian Disaster Mitigation Agency (BNPB) veröffentlichte Aufnahme zeigt Rettungskräfte beim untersuchen von Trümmerteilen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Jakarta ist kurz nach dem Start ein Flugzeug abgestürzt.
  • An Bord befanden sich 181 Passagiere sowie acht Besatzungsmitglieder.
  • Die Hoffnung, Überlebende zu finden, ist gering.

Die Maschine war auf dem Weg nach Pangkal Pinang, der grössten Stadt der indonesischen Insel Bangka. Kurz nach dem Start habe man den Kontakt zum Fluglotsen verloren, sagte Edward Sirait, Direktor der Fluggesellschaft. 13 Minuten nach dem Abheben vom internationalen Flughafen der Hauptstadt sei das Flugzeug von den Radarschirmen verschwunden.

Die Rettungsdienste entdeckten inzwischen die ersten Trümmer, wie die Behörden mitteilten. «Wir haben Rettungswesten, Handys und Flugzeugteile entdeckt», sagte ein Sprecher. Vermutet wird, dass das Wrack der Maschine in einer Tiefe von etwa 35 Metern im Meer liegt.

Die Maschine der Lion Air war auf dem Weg von Jakarta nach Pangkal Pinang.
Die Maschine der Lion Air war auf dem Weg von Jakarta nach Pangkal Pinang. - Flightradar24

Auf Videoaufnahmen von der mutmasslichen Unglücksstelle in der Javasee waren grosse Treibstoffschlieren zu sehen. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde veröffentlichte Fotos von Trümmern, möglichen Teilen einer Rettungsrutsche und Überresten zerstörter Handys.

Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, ist gering. Wie die «Jakarta Post» schreibt, waren an Bord des Flugzeugs gemäss Behördenangaben insgesamt 189 Menschen: 181 Passagiere, zwei Piloten und sechs Flugbegleiterinnen. Unter den Passagieren sollen sich 178 Erwachsene, ein Kind und zwei Babys befinden. Die indonesische Such- und Rettungsbehörde teilte nach stundenlanger Suche heute Montag mit, dass es keine Hinweise auf Überlebende gebe. Inzwischen seien aber die ersten Todesopfer geborgen worden.

Technische Probleme

Der Absturz einer Maschine des indonesischen Billigfliegers Lion Air ist vermutlich auf ein technisches Problem zurückzuführen. Der Vorstandschef der Fluggesellschaft, Edward Sirait, berichtete am Montag, dass der Pilot der Boeing 737 kurz nach dem Start um Erlaubnis gebeten habe, zum Flughafen Jakarta zurückzukehren. 

«Unser Pilot hat nach Vorschrift gehandelt», sagte der Chef der Fluglinie. «Als er gesehen hat, dass es ein Problem gibt, hat er darum gebeten, zur Basis zurückkehren zu dürfen. Aber wir wissen, wie es zu Ende ging.» Sirait sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Unglückmaschine sei vor kurzem wegen eines technischen Problems auf Bali repariert und anschliessend nach Jakarta geflogen worden. Dort sei das Flugzeug vor dem Start am Montag erneut repariert worden. Dies sei jedoch vor dem Flug am Montag behoben worden.

Der Pilot und der Co-Pilot der Maschine verfügten laut Airline über mehr als 11'000 Stunden Flugerfahrung. Der US-Flugzeugbauer Boeing bot technische Unterstützung bei der Untersuchung der Absturzursache an. Das Unternehmen sei «tief traurig», hiess es in einer Erklärung.

Im Inselstaat Indonesien sind Flugzeuge ein wichtiges Transportmittel. Immer wieder kommt es zu Flugzeugunglücken. Der in den vergangenen Jahren stark gewachsene Billigflieger Lion Air war wiederholt in Unfälle verwickelt.

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