Polio-Ausbruch auf Papua-Neuguinea bestätigt
Polio ist beinahe ausgerottet. Nun wurde einen Ausbruch auf Papua-Neuguinea gemeldet. Er geht wohl auf eine Impfung zurück – ein sehr seltener Fall.
Das Wichtigste in Kürze
- In Papua-Neuguinea gab es einen Polio-Ausbruch.
- Der betroffene Junge erkrankte aufgrund einer Lebendimpfung.
- Weltweit gibt es nur noch sehr wenige Länder, in denen Polio-Infektionen vorkommen.
Auf Papua-Neuguinea wurde der erste Ausbruch von Kinderlähmung (Polio) seit 18 Jahren gemeldet. Er gehe auf eine Impfung zurück, gaben die örtlichen Gesundheitsbehörden und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannt. Ein solcher Fall kommt laut dem Robert Koch-Institut (RKI) extrem selten vor – und ist in dieser Art bei uns nicht möglich.
Bei dem bestätigten Fall handelt es sich um einen Sechsjährigen in der Provinz Morobe, der mit Lähmungserscheinungen an den Beinen zum Arzt gebracht worden war. Im Mai wurde klar, dass es sich um eine sogenannte Impfpoliomyelitis handelt. Das Kind war mit dem Poliovirus vom Typ 1 (VDPV1) infiziert. Vergangene Woche wurde das Virus im Stuhl zweier weiterer Kinder aus der Umgebung des Jungen entdeckt. Daraufhin sprach die Gesundheitsbehörden offiziell von einem Polio-Ausbruch.
Vaccine-derived poliovirus was the cause of lower limb weakness in the 1 confirmed case in #PNG. @CDCgov isolated the same virus from stool specimens of 2 healthy children from the same community. This means the virus is circulating in the community, representing an outbreak. pic.twitter.com/DtRhhMSueB
— World Health Organization (WHO) Western Pacific (@WHOWPRO) June 25, 2018
Lebendimpfstoff
Seit dem Jahr 2000 sind laut RKI weltweit Dosen eines Lebendimpfstoffes an fast drei Milliarden Kinder oral verabreicht worden. Dadurch seien geschätzt mehr als zehn Millionen Fälle von Kinderlähmung verhindert worden. Im gleichen Zeitraum gab es weltweit 24 Ausbrüche mit 786 Erkrankten, die – wie auf Papua-Neuguinea – auf den Lebendimpfstoff zurückgehen.
Bei desem werden abgeschwächte Viren verabreicht, die zwar nicht krank machen, aber eine Immunantwort auslösen. In sehr seltenen Fällen können frisch Geimpfte aber andere Menschen durch ihre Ausscheidungen anstecken. In Europa werden sogenannte Totimpfstoffe verwendet, von denen diese Gefahr nicht ausgeht.
Weltweit gab es in diesem Jahr bislang nur in Afghanistan, Pakistan, Nigeria und dem Kongo neue Fälle der hochansteckenden Viruserkrankung.