Zahl der Anschlagsopfer in Sri Lanka steigt auf 290

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Sri Lanka,

Die Zahl der Anschlagsopfer in Sri Lanka ist auf rund 290 gestiegen. Die Regierung macht eine radikal-islamische Gruppe für die Anschläge verantwortlich.

Explosionen in Sri Lanka
Hilfskräfte arbeiten in der beschädigten St.-Antonius-Kirche . - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Todesopfer in Sri Lanka nach mehreren Bombenanschläge steigt auf 290.
  • Mehr als 500 Personen wurden bei den Explosionen am Ostersonntag verletzt.
  • Die Regierung macht die islamische Gruppe National Thowheeth Jama’ath verantwortlich.

Ein Polizeisprecher sagte am Montag, mehr als 500 weitere Menschen seien bei der Serie von Bombenexplosionen verletzt worden. Bislang war von mindestens 207 Toten die Rede gewesen. Im Zusammenhang mit den Anschlägen seien inzwischen 24 Menschen festgenommen worden, sagte der Polizeisprecher.

Die sechs Anschläge sind von Selbstmordattentätern ausgeführt worden. Das teilte ein Forensiker des Verteidigungsministeriums Sri Lankas am Montagmorgen mit. Es handelte sich demnach um die nahezu zeitgleichen Explosionen in drei Kirchen und drei Luxushotels am Sonntagvormittag (Ortszeit).

Sri Lankas Regierung hat eine einheimische radikal-islamische Gruppe für die Anschläge vom Ostersonntag verantwortlich gemacht. Die Regierung sei fest davon überzeugt, dass die Gruppe National Thowheeth Jama’ath die Selbstmordattentate verübt habe, sagte Kabinettssprecher Rajitha Senaratne am Montag. Zuvor habe es Hinweise auf Anschlagspläne der Gruppe gegeben.

Sri Lanka
Ein Blick auf den Innenraum der durch eine Explosion beschädigte St.-Sebastians-Kirche nördlich von Colombo. - dpa

Zahlreiche Ausländer unter den Toten

Am Ostersonntag waren in dem Inselstaat Bombenanschläge auf mehrere Kirchen und Luxushotels verübt worden. Unter den Toten sind auch mindestens 35 Ausländer, unter ihnen US-Bürger, Briten, Inder und Türken.

Am Sonntagabend wurde in der Nähe des grössten Flughafens der Insel, rund 30 Kilometer von Colombo entfernt, ein Sprengsatz gefunden und entschärft, wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte.

Wie Premierminister Ranil Wickremesinghe in einer Fernsehansprache sagte, stammten die Festgenommenen alle aus Sri Lanka. Er wolle aber im Ausland um Unterstützung bitten, um herauszufinden, ob die Angreifer Verbindungen zum internationalen Terrorismus hätten.

«Wir werden nicht zulassen, dass der Terrorismus in Sri Lanka seinen Kopf erhebt. Alle Massnahmen werden ergriffen, um den Terrorismus auszulöschen», sagte Wickremesinghe.

Sri Lanka
Soldaten stehen vor einer Kirch in Colombo, Sri Lanka. - keystone

Die Tat sorgte international für Entsetzen. Zu dem Anschlag bekannt sich zunächst niemand. In einem Schreiben vom 11. April an führende Sicherheitsvertreter hatte Sri Lankas Polizei vor Plänen der radikalislamischen Gruppe NTJ gewarnt, Selbstmordanschläge auf Kirchen sowie auf die indische Botschaft in Colombo zu verüben. Die NTJ soll hinter der Beschädigung buddhistischer Statuen in Sri Lanka im vergangenen Jahr stehen.

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