Proteste gegen Staatsanwaltschaft in Guatemala nehmen zu
Die Proteste gegen die Generalstaatsanwaltschaft in Guatemala weiten sich aus. Die Protestaktion dauert nun bereits fünf Tage an.
In Guatemala weiten sich die Proteste gegen die Generalstaatsanwaltschaft wegen ihres Vorgehens gegen den designierten Präsidenten Bernardo Arévalo aus. Am fünften Tag einer landesweiten Protestaktion blockierten Demonstranten am Freitag inzwischen rund 60 Strassen, wie die zuständige Generaldirektion mitteilte. Protestieren sei zwar ein Recht, Strassen blockieren aber ein Verbrechen, warnte die amtierende Regierung.
Proteste in Guatemala: Demonstranten fordern Rücktritt von Generalstaatsanwältin
Arévalo, der die Korruption in dem mittelamerikanischen Land bekämpfen will, hatte am 20. August mit deutlicher Mehrheit die Präsidentenwahl gewonnen. Seit Arévalos überraschendem Einzug in die Stichwahl ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft gegen dessen Mitte-links-Partei Movimiento Semilla und das Oberste Wahlgericht. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Generalstaatsanwältin, Consuelo Porras, eines Sonderanwalts und eines Richters.
Der 64-jährige Sohn des ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes, Juan José Arévalo (1945-1951), sprach zuletzt von einem «Staatsstreich in Zeitlupe». Die Generalstaatsanwaltschaft wolle seine Vereidigung am 14. Januar verhindern. Korrupte Akteure steckten dahinter. Die US-Regierung, die EU und die Vereinten Nationen haben das Vorgehen der Ermittler als einen Versuch, die Demokratie zu untergraben, verurteilt.