Razzia bei Kobe Steel
Das Wichtigste in Kürze
- Laut japanischen Medien wurden am Freitag die Büroräume von Kobe Steel durchsucht.
- Der Stahlriese gestand neben Autobauer Nissan Inspektionsdaten gefälscht zu haben
Wegen eines Skandals um gefälschte Inspektionsdaten ist der japanische Stahlriese Kobe Steel Ziel einer Razzia geworden. Wie japanische Medien am Freitag berichteten, durchsuchten Vertreter einer Kommission für die Einhaltung der Japanischen Industriestandards (JIS) Büroräume von Kobe Steel. Die Nummer drei der Branche hatte eingeräumt, dass Mitarbeiter bei Aluminium-, Kupfer- und Eisenpulverprodukten zur Verwendung in Autos, Zügen, Flugzeugen sowie militärischer Ausrüstung Inspektionsdaten etwa zur Materialstärke gefälscht hatten.
Auch Nissan hatte zugegeben, dass Inspektionen in Fabriken im Inland von unqualifiziertem Personal vorgenommen worden seien. Der japanische Transportminister Keiichi Ishii nannte die Vorfälle am Freitag «extrem bedauerlich». Die Skandale erschütterten das Vertrauen in die japanische Produktion, die gerade wegen ihrer hohen Qualität und Sicherheit geschätzt werde.
Das genaue Ausmass der Probleme bei Kobe Steel ist nicht bekannt, da das Unternehmen die betroffenen Kunden nicht namentlich nennt. Die internen Untersuchungen bei dem Konzern laufen unterdessen weiter. Führende Autokonzerne und andere Unternehmen haben erklärt, betroffene Produkte von Kobe Steel verwendet zu haben, doch gebe es bislang keinen Anlass zur Sorge über die Sicherheit der Produkte.