Riesen-Scherben auf Wanderweg – Hündeler empört
Jemand hat in der Nähe eines Wanderwegs in Laupen BE ein Fenster mutwillig zerschlagen. Jetzt müssen Hündeler ihre Tiere vor Verletzungen schützen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Riesen-Glasscherben auf einem Wanderweg in Laupen sorgen für Gefahren.
- Die Gemeinde kontrolliert regelmässig – bald helfen auch Jugendliche mit.
- Scherben kommen andernorts vor allem in der Nähe von Feuerstellen vor.
Diese Scherben bringen kein Glück!
In Laupen BE sorgen riesige Glasscherben auf dem Wanderweg gerade für mächtig Ärger. «Für uns Menschen ist das schon unangenehm, aber vor allem für unsere Hunde kann das richtig gefährlich werden.» Das schreibt die Spaziergängerin und Hundehalterin Vanessa Müller in einer lokalen Facebook-Gruppe.
Sie erklärt: «Scherben in Pfoten tun weh – und verursachen oft teure Tierarztbesuche.»
Scherben gebe es in der Nähe des Sense-Saanespitz-Badeplatzes zwar öfter.
«Letzte Woche aber war es ganz schlimm», sagt Müller gegenüber Nau.ch. «Da wurde bei der Graffitiwand ein Fenster total zerschlagen und es waren Riesen-Scherben, die am Boden lagen.»
Ihrem Hund sei zum Glück noch nichts passiert. Doch ihr Aufruf sei eine Warnung an andere Hündeler.
Auf Anfrage von Nau.ch sagt Laupens Gemeindepräsidentin Bettina Schwab: «Der Vandalismus vom Osterwochenende war mir persönlich nicht bekannt.»
Sie räumt aber ein: «Littering und Vandalismus entlang des Damms sind leider keine Seltenheit. Deshalb wird auch mindestens dreimal wöchentlich ein Kontrollgang durch Mitarbeitende des Werkhofes gemacht.»
Jetzt packen Laupener Teenager gegen Littering an
Bald gibt es sogar Verstärkung. «Ab Mai bis September sammeln zusätzlich Jugendliche entlang der besagten Fusswegverbindung Abfall ein. Sie helfen damit, die Umwelt möglichst sauber zu halten», so Schwab.
Dieser Einsatz basiere auf freiwilliger Basis und gegen Entgelt. Organisiert wird der Einsatz in Absprache mit der Gemeinde jeweils durch den Jugendtreff.

Allerdings: «Übers Wochenende erfolgt kein Kontrollgang der Gemeinde», so die Gemeindepräsidentin. «Deshalb blieben diese Scherben übers Osterwochenende auch unentdeckt.»
Wird Vandalismus beobachtet, wird Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Solche Szenen wie in Laupen gibt es in der Schweiz nur selten. Der Verband Schweizer Wanderwege stuft die Scherben-Situation auf Schweizer Wegen als «nicht alarmierend» ein.
Verbandssprecherin Patricia Cornali sagt zu Nau.ch: «Scherben kommen gemäss unserer Einschätzung und im Verhältnis zur Grösse des gesamten Wanderwegnetzes nicht oft vor.»
Glasscherben-Alarm bei Feuerstellen und Rastplätzen
Allerdings: «Es ist möglich, dass das Problem punktuell häufiger auftritt als an anderen Orten und dort als besonders störend empfunden wird. Beispielsweise auf Wanderwegen, die durch Städte führen oder in der Nähe von Siedlungsgebieten angelegt sind, bei Feuerstellen, Rastplätzen oder Waldhütten.»
Also so wie in Laupen.
Auch wenn es nur selten Scherben sind, komme Littering leider immer wieder vor und sei eine «ernstzunehmende Problematik».
So haben die Schweizer Wanderwege einen Wanderknigge zum korrekten Verhalten in der Natur veröffentlicht. Bald geht zudem eine Sensibilisierungskampagne in die zweite Runde, um auf die Folgen der Verschmutzungen aufmerksam zu machen.