Recep Tayyip Erdogan Karikatur: Türkischer Zeichner verhaftet
Ein türkischer Zeichner ist wegen Präsidentenbeleidigung verhaftet worden. Er hatte mehrmals Staatschef Erdogan karikiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein türkischer Karikaturist ist wegen Beleidigung des Präsidenten verhaftet worden.
- Präsident Erdogan hat schon zahllose Anzeigen wegen Beleidigung eingereicht.
- Am 24. Juni stehen in der Türkei Wahlen an.
Ein türkischer Karikaturist ist wegen «Beleidigung» des Präsidenten inhaftiert worden, nachdem er in seinen Zeichnungen wiederholt Staatschef Recep Tayyip Erdogan kritisiert hatte. Wie die Nachrichtenagentur Dogan am Dienstag berichtete, wurde der 69-jährige Zeichner und Autor Nuri Kurtcebe auf Anweisung eines Gerichts in Yalova festgenommen.
Kurtcebe ist in der Türkei für seine beissenden Karikaturen bekannt, die in verschiedenen Zeitungen erscheinen.
Zahllose Anzeigen wegen Beleidigung
Erdogan hat in den vergangenen Jahren zahllose Anzeigen wegen Beleidigung des Präsidenten eingereicht, darunter auch gegen den deutschen Komiker Jan Böhmermann. Seit dem Putschversuch von Juli 2016 geht die Regierung zudem verschärft gegen kritische Journalisten vor.
Laut der Plattform für Pressefreiheit P24 sitzen derzeit in der Türkei 178 Journalisten in Haft. Im April wurde der Karikaturist Musa Kart der Zeitung «Cumhuriyet» zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. «Offenkundig hat die Regierung nicht aufgegeben, Karikaturisten durch Haftstrafen zu neutralisieren», erklärte Kart nach der Festnahme von Kurtcebe.
Am 24. Juni stehen in der Türkei Wahlen an. Erstmals wählt die türkische Bevölkerung den Präsidenten und das Parlament gleichzeitig.