Rechts vor links statt kreuz und quer

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Deutschland,

Zebrastreifen, Vorfahrt achten, rechts vor links – viele Flüchtlinge kennen verbindliche Verkehrsregeln aus ihrer Heimat nicht. Das kann gefährlich werden. Polizisten aus dem Kreis Fürth haben daher ein Projekt gestartet, das bayernweit buchstäblich Schule machen soll.

Flüchtlinge sollen die deutschen Verkehrsregeln erklärt bekommen.
Flüchtlinge sollen die deutschen Verkehrsregeln erklärt bekommen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Projekt soll Flüchtlingen in Deutschland die Verkehrsregeln näher bringen.
  • Dazu erhalten alle Schulen eine sogenannte Übungsbox – auch «Ü-Box».
  • In dieser Box befinden sich unter anderem für das Projekt angefertigte Verkehrsschilder sowie Übungsaufgaben.

Markus Dieret ist Verkehrserzieher bei der Polizeiinspektion Zirndorf bei Fürth. Mit seinem Kollegen Bernd Klaski bildet er Schülerlotsen aus und erklärt Grundschülern, wie sie sicher mit dem Rad zur Schule kommen. In ihrer Freizeit haben sie ein Projekt ins Leben gerufen: Sie bringen Flüchtlingen Verkehrsregeln bei und entwickelten für Schulen, an denen es spezielle Klassen für Flüchtlinge gibt, eine Übungsbox – die «Ü-Box».

Von der Regel rechts vor links haben die zwölf Flüchtlinge im Alter zwischen 12 und 18 Jahren noch nie etwas gehört. Sie stammen aus dem Irak, aus Indien, Syrien und Afrika. Hierzulande selbstverständliche Dinge wie Gehsteige oder Fussgängerüberquerungen kennen viele aus ihrer Heimat nicht – schon gar nicht verbindliche Verkehrsregeln.

Flüchtlinge ohne Versicherung

«Wir haben immer wieder Meldungen erhalten, dass gerade junge Flüchtlinge kreuz und quer mit gespendeten Fahrrädern durch die Strassen fahren – zum Glück ist aber nichts passiert», sagt Dieret. Das Problem: Verursacht ein Flüchtling einen Unfall, bleiben die Geschädigten in der Regel auf den Kosten sitzen, weil Flüchtlinge meistens nicht versichert sind.

Mit finanzieller Unterstützung eines Fördervereins und der örtlichen Verkehrswacht haben Dieret und Klaski ein ganzes Bündel an Materialien für den Schulunterricht zusammengestellt und in eine Box gepackt. Darunter eigens für das Projekt angefertigte Verkehrsschilder, die man in der Hand halten kann. In der «Ü-Box» sind auch Übungsaufgaben und mehrsprachige Informationen zu Menschenrechten, Jugendschutz und das Polizeigesetz in Auszügen enthalten. «Zum Start des Projekts erhielten alle Schulen im Landkreis Fürth und in der Stadt Fürth, die Übergangsklassen für Flüchtlinge haben, jeweils eine «Ü-Box» von uns», erklärt Klaski.

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