Regierungsproteste im Sudan: Zehntausende fordern mehr Demokratie
Seit vergangener Woche kommt es im Sudan immer wieder zu Protesten. Die Demonstranten fordern die Auflösung der Übergangsregierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehntausende demonstrieren im Sudan gegen die Übergangsregierung.
- Sie fordern, dass sich das Militär aus der Regierung zurückzieht.
- Das Land befindet sich in einer politischen Krise.
Zehntausende Demonstranten haben in zahlreichen Städten des Sudans die Auflösung der Übergangsregierung und demokratische Reformen gefordert.
Die Protestler verlangten dabei am Donnerstag den Rücktritt des Präsidenten des Souveränen Rats, Armeegeneral Abdel Fattah Burhan. Auch der Kommandeur der militärischen Spezialeinheit Rapid Support Forces, Mohamed Hamdan Dagalo soll zurücktreten. Das Militär solle aus der Regierung ausscheiden, hiess es.
In dem Krisenstaat am Horn Afrikas kommt es seit vergangener Woche zu anhaltenden Protesten. Premierminister Abdullah Hamduk berief einen Krisenstab ein. Er will die «gefährlichste politische Krise» lösen, die das Land seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 erlebt.
Sudan in schwierigem Übergangsprozess
Die Protestler werfen der Übergangsregierung einen Mangel an Reformen sowie zunehmend schlechter werdende wirtschaftliche Bedingungen und wachsende Armut vor.
Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von al-Baschir mit harter Hand regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben.
Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine Übergangsregierung. Diese sollte den Weg zu Wahlen binnen drei Jahren ebnen. Das Land befindet sich in einem schwierigen Übergangsprozess hin zur Demokratie mit noch unsicherem Ausgang.