Israels Präsident Reuven Rivlin hat beim Besuch von US-Aussenminister Anthony Blinken besorgt über antisemitische Angriffe gezeigt.
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Reuven Rivlin, Präsident von Israel, spricht bei einem Treffen mit Vertretern verschiedener Parteien zu Beratungen über die Regierungsbildung. - sda - Keystone/Reuters Pool/AP/Amir Cohen

Das Wichtigste in Kürze

  • Anthony Blinken ist derzeit auf Besuch in Israel und im Gazastreifen.
  • Der US-Aussenminister sichert den Palästinensern seine Unterstützung zu.
  • Israels Präsident äussert derweil Bedenken über antiesmitische Gewalt im Ausland.
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Israels Präsident Reuven Rivlin hat sich besorgt über antisemitische Angriffe in anderen Ländern während des jüngsten Gaza-Konflikts geäussert. Bei einem Treffen mit dem US-Aussenminister Antony Blinken in Jerusalem bezog sich Rivlin am Mittwoch nach Angaben seines Büros auch auf Vorfälle in den USA. Gleichzeitig dankte er US-Präsident Joe Biden für eine «starke und klare Position in dieser Frage».

Blinken sagte, man sei sich des neuen Ausbruchs antisemitischer Gewalt in den USA bewusst. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte er die jüngsten Angriffe bereits als «schockierend» und «widerwärtig» beschrieben. Auch in zahlreichen anderen Ländern kam es während des jüngsten Konflikts zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen zu antisemitischen Kundgebungen.

Blinken sichert Abbas Unterstützung zu

Blinken traf während seines Besuchs auch mit Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas zusammen. Er stellte Hilfszahlungen in Höhe von 75 Millionen Dollar für die Palästinenser in Aussicht. Ausserdem seien die USA zu 5,5 Millionen Dollar Soforthilfe für den Gazastreifen bereit. Zudem soll das Palästinenserhilfswerk UNRWA mehr als 32 Millionen Dollar erhalten.

US-Aussenminister Blinken in Israel
Antony Blinken (l), Aussenminister der USA, gibt Reuven Rivlin, Präsident von Israel, während ihres Treffens die Hand. - dpa

Blinken betonte nach dem Gespräch mit Abbas, man sei dem historischen Status quo auf dem Tempelberg (Al-Haram Al-Scharif) in Jerusalem verpflichtet. «Palästinenser und Muslime aus aller Welt müssen die Möglichkeit haben, auf dem edlen Heiligtum zu beten, jetzt und für immer», sagte Blinken. In Jerusalem und ganz Israel müssten christliche und muslimische palästinensische Familien dieselben Rechte auf freie Religionsausübung, Bauen und Entwicklung haben wie ihre jüdischen Mitbürger.

Die Palästinenser werfen Israel vor, die Kontrolle über den Tempelberg ausweiten zu wollen, der Juden und Muslimen gleichermassen heilig ist. Konfrontationen auf der Anlage gelten als einer der Auslöser für den Waffengang zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas. Beide Seiten hatten sich nach elf Tagen auf eine Waffenruhe verständigt, die seit Freitag in Kraft ist.

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