Saudischer Kronprinz besucht Verbündete nach Fall Khashoggi
Das Wichtigste in Kürze
- Mohammed bin Salman verlässt zum ersten Mal nach dem Mord an Khashoggi das Land.
- Er besucht die Verbündeten der Vereinigten Arabischen Emirate.
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman wird Ende der Woche erstmals seit der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi ins Ausland reisen. Von Freitag an besuche der Thronfolger die engen Verbündeten der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten, bevor er zum G20-Gipfel nach Argentinien fliegen wird, hiess es am Dienstag aus diplomatischen Kreisen in Riad. Auf der Agenda stünden demnach Gespräche über den Krieg im Jemen, den Kampf gegen den Terror und die Stärkung der bilateralen Beziehungen mit den Verbündeten.
Mohammed bin Salman steht unter Verdacht, Drahtzieher des Mordes an Khashoggi gewesen zu sein. Der im US-Exil lebende Regierungskritiker war Anfang Oktober im Konsulat seines Heimatlandes in Istanbul umgebracht worden. Saudi-Arabien räumte die Tat ein, bestreitet aber jede Verbindung zum Kronprinzen.
US-Medien berichteten hingegen, der Auslandsgeheimdienst CIA sei zu der Einschätzung gelangt, der Thronfolger selbst habe die Tötung Khashoggis angeordnet. Präsident Donald Trump kündigte einen «umfassenden Bericht» an, der bis Dienstag vorliegen soll.
In Buenos Aires kommen am 30. November und 1. Dezember die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten zusammen. Der 33 Jahre alte Kronprinz gilt als starker Mann Saudi-Arabiens. Sein Vater, der 82 Jahre alte König Salman, reist nur noch selten ins Ausland.