Schweizer Botschafterin in Beirut: «Wurde durch Raum geschleudert»
Bei der massiven Explosion in Beirut wurde auch die Schweizer Botschafterin Monika Schmutz leicht verletzt. Nun schildert sie, was sie dabei erlebt hat.
Das Wichtigste in Kürze
- In Beirut explodierte am Dienstag-Nachmittag eine Lagerhalle.
- Dabei wurden mehr als 100 Menschen getötet, über 4000 verletzt.
- Darunter auch die Schweizer Botschafterin, welche ihre Eindrücke schildert.
Am Dienstagnachmittag erschütterte eine massive Explosion die libanesische Hauptstadt Beirut. Eine Lagerhalle im Hafen ging in einem Feuerball auf. Eine Druckwelle raste über die Stadt und hinterliess Zerstörung.
Auch die Schweizer Botschaft wurde von der Druckwelle erfasst. Die Botschafterin, Monika Schmutz, schildert gegenüber dem EDA, wie sie die dramatischen Stunden erlebt hat. «Zum Zeitpunkt der Explosion war ich in meinem Büro auf der Botschaft. Die Druckwelle hat mich mit aller Kraft erfasst und wortwörtlich durch den Raum geschleudert.»
Sie habe sich danach zu Fuss und von Arbeitskollegen begleitet in ein Spital begeben. Die ganz Strasse war «ein Teppich aus Blut und Scherben.» Im Spital wurde sie anschliessend professionell betreut.
Sie verspüre ein Gefühl der grossen Dankbarkeit, dafür, dass ihr Team und alle Familienangehörige wohlauf sind. «Wir hatten grosses Glück im Unglück», so Schmutz.
Botschaft stark beschädigt
Die Schweizer Botschaft, welche sich gemäss Schmutz nur etwa 600 Meter Luftlinie entfernt vom Explosionsherd befindet, wurde stark beschädigt. Sie muss bis auf Weiteres geschlossen bleiben.
Ihre Gedanken seien bei der Bevölkerung des Libanon und speziell bei den Opfern und ihren Familien. Und: «Wir stehen in engem Kontakt mit den Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern im Libanon.»
«Viel Solidarität erlebt»
Monika Schmutz zeigt sich aber auch beeindruckt von der Solidaritätswelle, welche nach dem Unglück über Beirut und die Welt schwappt. «Die Szenen in den Spitälern und auf den Strassen sind unbeschreiblich und der Einsatz aller Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten, ist beeindruckend. Ich habe gestern selbst sehr viel spontane Solidarität erlebt und beobachtet.»