Serbischer Politiker Oliver Ivanovic im Kosovo erschossen

Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic berief in Belgrad den nationalen Sicherheitsrat ein. Marko Djuric, Leiter der serbischen Delegation bei der laufenden EU-Vermittlung zwischen seinem Land und dem Kosovo in Brüssel, verliess die Verhandlungen. «Das ist eine verbrecherische und terroristische Tat, die bestraft werden muss», sagte er.

Ivanovic war zwischen 2008 und 2012 Staatssekretär des Ministers für Kosovo und Metochien und Mitglied der Koordinationsstelle der beiden Regionen. In den letzten Jahren war er aber mit Belgrad zunehmend in Konflikt geraten. Zuletzt war sein Auto von Unbekannten in Brand gesteckt worden.

Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor zehn Jahren von Serbien abgefallen. 1999 hatten NATO-Bomben serbisches Militär und Freischärler gezwungen, das Kosovo zu verlassen. Zuvor hatten Serben etwa 800 000 Albaner mit Waffengewalt vertrieben.

Serbien will sich mit dem Verlust des Kosovos nicht abfinden und verlangt seine Rückkehr in den Staatsverband. Die EU bemüht sich seit vielen Jahren weitgehend erfolglos, zwischen den zerstrittenen Nachbarn zu vermitteln.

Oliver Ivanovic, einer der führenden serbischen Politiker im Kosovo, wurde am Dienstag in Mitrovica (KOS) erschossen. Ivanovic wurde am Morgen vor dem Büro seiner Partei mit fünf Kugeln angeschossen. Anschliessend verstarb er im Krankenhaus.